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Christian reichte mir drüben auf Facebook das Jahr 1998, was so ziemlich das großartigste Jahr ist, das er hätte wählen können.
- Auto damals:
- Keins. Aber die praktische Führerscheinprüfung beim zweiten Anlauf bestanden. (Fun fact am Rande: Ich würde heute noch – voller Inbrunst und Überzeugung gar – durch die erste fallen.)
- Auto heute:
- Der olle Fiat 500 wird dieses Jahr zehn. (ZEHN!)
- Job damals:
- Uuuuh. Ich war Jahrespraktikantin bei einem Werbetechnikfutzi und habe quasi ständig meine Hände in Nitro gebadet, wenn ich nicht gerade marode Buchstaben von Autos pulte. Oder Folie entgitterte. Oder mich nötigen ließ, für die Mannschaft zu kochen. Oder die Kotze des Chefblags wegzuwischen. Oder zu kündigen. Auf meinem Zeugnis stand: »Frau Oberstein bemühte sich ihren Fähigkeiten entsprechend, war jedoch den Aufgaben des Betriebes nicht gewachsen.« Still proud.
- Job heute:
- Eierlegende Wollmilchsau in einem IT-Dienstleistungsunternehmen. Qualitätsmanagementbeauftragte einer Insolvenzverwaltung. Werbetante einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungs-Kanzlei. Yoga-Lehrerin. (Ja, ich schöpfe da vielleicht ein bisschen aus dem Vollen. Ja, ich liebe es.)
- Alter damals:
- Anfangs 17, später 18.
- Alter heute:
- Ich habe da kürzlich erst nachgerechnet: 36.
- Wohnort damals:
- Bonn.
- Wohnort heute:
- Um Bonn herum.
- Tiere damals:
- Hund Alfi. Er war ein West-Highland-White-Terrier und ein durch und durch toller Kerl. Ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm als Teenager viel zu wenig Respekt, Zeit und Liebe entgegenbrachte. Womöglich ist Alfi sogar das einzige, das ich bereue.
- Tiere heute:
- Keine. (»Liebling, der Katz ist tot.«)
- Beziehungsstatus damals:
- Ich hatte ein Techtelmechtel mit dem acht Jahre älteren Ex-Mann einer Freundin. War damals ’ne große Sache.
- Beziehungsstatus heute:
- Verheiratet. Mit dem Techtelmechtel von damals. Ist immer noch ’ne große Sache.
- War ich glücklich:
- UM HIMMELS WILLEN NEIN. Ich war unsicher, gehetzt, hatte gerade das Gymnasium abgebrochen, einen Scheißjob angefangen, stritt mich mit meinem Vater um die Unterhaltszahlungen und erfuhr, dass mein Hund an Krebs erkrankt war, also wer wird denn da schon glücklich sein.
- Bin ich es heute:
- OH FUCK YEAH! Ich fühle mich wohl in meiner Haut, treffe bewusste Entscheidungen, pflege privat und beruflich langfristige und/oder innige Beziehungen, komme selbst für meinen Unterhalt auf und habe gelernt, auch in tiefster Trauer dem Glück seinen Platz zu lassen (dann ist es halt für eine Weile leise und weniger shiny).
Wer auch ein Jahr will, sagt hier oder auf Facebook (Friends only!) / Twitter Bescheid.