Inhalt
Die Frauen von Savannah
Beth Hoffman (Autor), Isabel Bogdan (Übersetzer)
Ungefähr ein Jahr ist es nun her, dass ich Die Frauen von Savannah las – und wenn ich zurückdenke, fällt mir sofort ein bestimmtes Wort ein, und zwar: Warm.
Cecilia »CeeCee« Honeycutt hat es nicht leicht: Ihre Mutter ist schwer psychotisch, und ihr Vater ist selten daheim. Die Zwölfjährige bemüht sich nach Kräften, Verantwortung zu übernehmen und den gemeinsamen Alltag im Griff zu halten – bis Ihre Mutter bei einem Unfall ums Leben kommt. Ihr Vater schiebt Cecilia unvermittelt zu ihrer Großtante nach Savannah ab, was sich als echter Glücksgriff für das verstörte Mädchen entpuppt. Denn Tante Tootie und die Köchin Oletta empfangen sie mit offenen Armen und geben ihr das, was ein Kind braucht: Liebe, Sicherheit und gutes Essen. CeeCee lernt nun endlich, was es bedeutet, behütet zu werden, Freunde zu haben, zusammenzuhalten … und beginnt ein neues Leben.
Die Geschichte ist jetzt kein besonders großer Wurf und bietet nur wenige Überraschungen, aber sie liest sich sehr schön weg, macht hübsche, geradezu üppige Bilder im Kopf, herrliche Gerüche in der Nase und ist vor allen Dingen, nun ja: Warm. Mich hat es ein wenig gestört, dass sie nach hinten raus immer episodenhafter wird; es hätte dem Buch sicher gut getan hätte, wenn sich die Autorin von dem einen oder anderen Liebling getrennt hätte. Trotzdem habe ich Die Frauen von Savannah gerne gelesen.
Was für mich aber absolut mindblowing war: Es war das erste Buch, das von einem mir bekannten Autor übersetzt wurde – von Isabel Bogdan nämlich. Gerade am Anfang des Buches musste ich ständig grinsen, weil ich es so toll fand, ihr indirekt beim Arbeiten über die Schulter zu schauen. Ich erinnerte mich an die Blogeinträge, die sie während der Übersetzung verfasste (Zimtschnecken!), grinste über einzelne Wörter und fand es wirklich riesig: Isas Stil war unverkennbar, aber ohne das Buch zu kapern. Erstaunlich, dieses Übersetzen.