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28. Apr 2012 Buch: Emma
Emma
Jane Austen (Autor), Ursula und Christian Grawe (Übersetzer)
Von allen Austen-Romanen war Emma der einzige, mit dem ich echte Schwierigkeiten hatte. Ich wurde mit keinem der zahlreichen Charaktere mehr als lauwarm, was besonders im Kontext der Handlung heikel ist, denn: Es gibt sehr wenig davon. Ich möchte sogar fast behaupten, dass auf den 578 Seiten exakt gar nichts geschieht. Dass dieses Nichts auf durchaus sehr kunstvolle Weise vonstattengeht, konnte mich nur wenig trösten.
Emma ist eine dumme Gans ein junges Mädchen, das mutterlos, aber behütet im Haus ihres wohlsituierten Vaters aufwuchs und keine Sorgen kennt. In ihrer reichlichen Freizeit betätigt sie sich als gern gesehener Gast bei anderen angesehenen Familien, stattet den Armen Aufmerksamkeitsbesuche ab und betätigt sich Kraft ihres Rangs und Namens als Kupplerin – obwohl sie eine Ehe für sich selbst kategorisch ablehnt. Doch als plötzlich eine Konkurrentin im Dorf Einzug hält und an ihrem Thron wackelt, gerät auch Emmas Selbst- und Weltbild ins Wanken, und am Ende … Ach, lassen wir das.
Keine Frage, Emma ist großartig geschrieben; die Charaktere, die gesellschaftliche Ordnung, die zwischenmenschlichen Beziehungen sind feinsinnig erdacht, haben eine beachtliche Tiefe undsoweiterundsofort – doch ich habe mich beim Lesen ganz einfach gelangweilt. Ich habe mit niemanden leiden können und für niemanden hoffen wollen, und hätte ich in einer Castingshow gesessen, hätte ich am Ende gesagt: Jane, das war technisch sehr beeindruckend, aber ich habe dich leider nicht gefühlt.
14:18h
sarah maria sagt:
Schade…. Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen, aber schade, dass das Jane Austen Gefühl nicht bei dir ankam….
Mit einem lieben Gruß,
Sarah Maria