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17. Feb 2010 Bücher 2009
Meine Bücher aus 2009 also – reichlich verspätet, aber mir wurde erst kürzlich klar, dass ich überhaupt festhalten will, was ich gelesen/gesehen/gehört habe. Seitdem führe ich eine ultrageheime Liste über meine Kinobesuche, Homekinofilme, Serien, Bücher und Alben, in der ich – alte Twitterangewohnheit – Sternchen verteile, um mich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt an die Güte des gelesenen/gesehenen/gehörten erinnern zu können.
Für alles, was man passiv sehen und hören kann, klappt das auch wunderbar, nur habe ich bemerkt, dass mir diese Art der Liste bei Büchern nicht reicht. Sterne von 1-10, was sagt das schon? Also jetzt immer extended und häppchenweise hier im Blog, dann verwaist das arme Ding auch nicht immer so arg. (Letzten Samstag hatte es übrigens Geburtstag. Happy Birthday nachträglich, olle serokratie.)
Britannica & ich – A.J. Jacobs
★★★☆☆☆☆☆☆☆
„Von einem, der auszog, der klügste Mensch der Welt zu werden.“
Wenn ein Autor, der sich eh schon für klug hält, beschreibt, wie er der klügste Mensch der Welt werden will und deshalb die gesamte Encyclopaedia Britannica durchkaut, ist das a) fööörchterlich langweilig und b) zäh wie ein alter Reitstiefel. Ich find es menschlich eh immer schon eher mittelmäßig, wenn Intellekt als Selbstzweck eingesetzt wird, und wenn dann auch noch Wissen mit Klugheit verwech… ach, egal. Sprachlich hin und wieder amüsant, aber halt fürchterlich belanglos. Habe bei „Freud, Sigmund“ aufgegeben.
Die Vermessung der Welt – Daniel Kehlmann
★★★★★★★☆☆☆
Die Vermessung der Welt hat mir in großen Zügen ungemeinen Spaß bereitet; allein sprachlich ist jeder Satz, jede indirekte Rede ein kleines Freudenfest, und natürlich habe ich mich an der Korrektheit der Protagonisten nicht nur erfreut, sondern selbst gemessen (haha). Es gab aber auch ausgiebige Momente, in denen nicht die Geschichte mich auf die nächste Seite drängte, sondern ich mich an der Sprache hinüberziehen musste.
Ein Geschenk von Garvin, über das ich mich heute noch freue.
Die Twighlight–Reihe – Stephenie Meyer
Zu der Twighlight-Reihe hatte ich im Jahresrückblick ja schon ein paar Worte verloren. Und nach wie vor zögere ich schwaches kleines Ding, meine Liebe zu dieser Teenager-Geschichte offen zu gestehen; ich werde ja nicht gern belächelt, aber nun ja, wer wird das schon. Also wiederhole ich einfach mein bereits veröffentlichtes Statement:
Fehlender literarischer Anspruch hin, schriftstellerische Mängel her – loved it. Made me cry.
Twighlight ★★★★★★★★★☆
New Moon ★★★★★★☆☆☆☆
Eclipse ★★★★★★★★☆☆
Breaking Dawn ★★★★★★★☆☆☆
(Die englischen Titel sind mit der deutschen Ausgabe verlinkt, da ich mich weigere, die Übersetzung in „Biss zum Schlagmichtot“ mitzumachen. Wie bei vielen Filmen graust es mir vor dieser tölpelhaften Übertragung des Titels in einen niedlichen, werbewirksamen Kümmerling von Deutschbrocken, der nichts mehr mit dem, was das Original sagt, gemein hat.)
Die Wette – Steve Hely & Vali Chandrasekaran
★★★★★★☆☆☆☆
„42.000 km, 2 Männer, 1 Globus, keine Flugzeuge“
Hm. Ich hatte ganz im Sinne der Autoren Spaß, daran kann ich mich erinnern, aber hier kommt das aber: Die beiden Charaktere Vali und Steve schreiben im Wechsel – die Steve-Kapitel hatte ich immer schnell rum, wohingegen ich mir Vali erkämpfen musste. Ich empfand ihn als bemüht lustig und konnte mich einfach nicht mit ihm anfreunden. Auf Seite 359 von 412 habe ich Die Wette beiseite gelegt und einfach nicht mehr in die Hand genommen. Vielleicht gefallen mir die letzten paar Seiten ja mit dem ¾-Jahr Abstand, ich versuch das nachher mal.
Nachtrag: Habe mich anscheinend auf den letzten Seiten mit Vali versöhnt, anders kann ich mein grunzendes Lachen zumindest nicht deuten. Erhöhe auf 6 Sterne.
Gelesen als Andruckexemplar, eine Leihgabe von Garvin, die ich so langsam auch mal wieder seinem Besitzer … ähem. Es liegt hier aber wirklich sehr sicher!
12:59h
hinterlektuelles sagt:
Also Buchrezensionen haben Sie als Thema fürs Blogdings jetzt aber von mir geklaut! <gröhl> ;)
00:36h
Läscher sagt:
Vom Hely hab ich den zweiten Roman liegen.
"How I Became a Famous Novelist".
Sehr gelungene Satire auf den (US)-Literaturbetrieb, die sich fast von selbst las.
Btw: Alles Gute zum Jubiläum, hab hier immer gern gelesen. :)
11:14h
serotonic sagt:
hinterlektuelles:
Sie haben mich durchschaut. Ich schäm mich so ;)
Läscher:
Dankeschön für den Tipp. Und die Glückwünsche!