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Eigentlich plante ich Jahresrückblick, aber, nun ja. Es ist durchaus symptomatisch für dieses Jahr, dass noch ein weiterer dicker Brocken in ihm Platz findet:
Die Gegenseite hat Widerspruch gegen die Einstweilige Verfügung eingelegt.
Ganze viereinhalb DIN-A-4-Seiten lang werden Argumente vorgetragen, warum man meint, dass es mir an Verfügungsanspruch und -grund fehlt, es ist im Grunde nix Neues, dafür aber viel Falsches dabei:
- Man bestreitet, dass ich die Schöpferin meiner ureigenen Texte bin.
- Der Unterschied zwischen meinem (ausformulierten) Angebot und der (kompakten) Rechnung wäre »bemerkenswert«.
- Ich könne gar keinen streitgegenständigen Anspruch geltend machen – die Nutzungsrechte lägen schließlich bei meinem Kunden.
- Meinen Texten fehle es an Individualität, kurz: Diese Texte keine Schöpfungshöhe.
- Die Texte der Gegenseite wären »deutlich anderen Inhaltes«. Es wird säuberlich aufgeführt, wie ein umgestellter Satzbau und ein Gedankenstrich »die textliche Gestaltung deutlich akzentuiert« hätte.
- Ein Suchmaschinenranking wäre nicht einmal feststellbar.
Und als besonderes Schmankerl …
- … ließe mein außergerichtliches Verlangen nach einer strafbewehrten Unterlassungserklärung darauf schließen, dass es mir lediglich um die Generierung von Einnahmen ginge. Man bezieht sich auf ein Urteil zu – tadaa! – Massenabmahnungen.
Und weil das ganze Spiel so schön schmierig ist, wird am Ende moniert, ich hätte mir ja auch arg lang Zeit gelassen, um die Einstweilige Verfügung zu beantragen. Es darf wild geraten werden, wer im außergerichtlichen Vorgeplänkel auf Zeit gespielt hat.
Im Januar wird die Sache vor Gericht verhandelt. Gedrückte Daumen und gute Gedanken werden gerne entgegengenommen.
15:31h
Pia sagt:
WOTSEFACK?!?!
15:37h
Johannes sagt:
Werde alle verfügbaren Daumen drücken. Ich werde am 24. durch die Fußgängerzone laufen und bei allen Menschen dort Daumen hinter die restlichen Finger biegen. Und das alles, obwohl ich nicht glaube, dass es wirklich nötig wäre, denn Sie sind ja soooo im Recht – ganz sicher moralisch, sehr wahrscheinlich auch juristisch.
16:57h
Stefan sagt:
Nee, ne? Unfassbar. Ich hoffe aber weiterhin auf die gerichtliche Gerechtigkeit. Toi, toi, toi!
12:40h
Uschi Ronnenberg sagt:
"Schlimmer geht immer", bewahrheitet sich hier leider wieder einmal. Zum K…! Daumendrücken - selbstverständlich.
(Ich dachte, ich versuch’s mal mit einem vollkommen klaren und unverschwurbelten Beitrag.)
15:19h
Kiki sagt:
Argh! Es wäre auch zu schön gewesen. Aber der Sieg wird umso süßer schmecken, keine Frage. Ich drücke die Daumen und wünsche entspannte Silvester!
16:07h
serotonic sagt:
Pia, das war EXAKT mein erster Gedanke.
Johannes, Hihi, Ihr Engagement ehrt mich <3
Stefan, Uschi & Kiki, Dankeschön :) Ich lass das jetzt auf mich zukommen und sehe dem inhaltlich mit Spannung, aber emotional entspannt entgegen. Et kütt eh, wie et kütt.
00:24h
Malte Widenka sagt:
Der Januar ist ja nun rum…
11:48h
serotonic sagt:
Noch nicht ganz, lieber Malte – aber dass du das auf dem Schirm hast! Wahnsinn.
Morgen ist der Gerichtstermin (es sei denn, er wird wieder verschoben, denn ursprünglich war er auf letzten Donnerstag terminiert). Die Gegenseite hat übrigens jetzt ihrem Webdesigner den Streit verkündet – was das konkret bedeutet, habe ich noch nicht ganz verstanden, aber das wird mir morgen meinem Anwalt sicher erklären können. Ausführlicher Bericht folgt dann auf dem Fuße!
11:56h
Malte Widenka sagt:
Streitverkündung heisst, dass die Firma sich am Webdesigner schadlos halten will, wenn du gewinnst. Hoffentlich kann er nachweisen, dass er die Texte von der Firma so erhalten hat. Ist erstmal eine reine Vorsichtsmaßnahme der Firma.