Inhalt
Ich bin zu gut für diesen Job. Ich kann einfach keinem Menschen ans Bein pissen, ohne fürchterlich darunter zu leiden – obwohl er jedes Anstrullern der Welt verdient hätte, oder gar herausgefordert hat. Aktuell treibt mich um, dass ich mit einem Geschäftsführer eines Wald-und-Wiesenhosters telefonieren musste, dessen (ab heute leider urlaubender, also noch nicht mal anwesender) Mitarbeiter derart Mist gebaut hat, dass es mich den Gegenwert ganzer 4 Entwicklerstunden gekostet hätte, wäre ich nicht zufällig mit den tollsten Wasmitwebmachern befreundet, die es überhaupt gibt.
Ich laufe also stundenlang vor Wände, ich telefoniere verhältnismäßig freundlich, beweise Langmut – der enttäuscht wird – ärgere mich wieder, verliere Zeit, Nerven und den Spaß am Job, nur um mir von einem mies gelaunten Geschäftsführer Sätze wie Sowas kann ja mal passieren, also da seh ich uns jetzt nicht so in der Schuld.
und Wenn Sie wüssten was für Anforderungen diese Agenturen immer stellen, das wird eh immer schlimmer!
vor die Füße kotzen zu lassen.
Und was mach ich? Ich, diese Agentur? Ich kuschel mich fest an meine krankhaft harmoniesüchtige Natur und fühle mich schlecht. Fühle mich schlecht, weil ich mit dem Finger auf jemanden gezeigt und Der da wars
gesagt hab. Weil ich petzen gegangen bin.
Ich hab ’se doch nicht mehr alle.
07:47h
Etosha sagt:
Tja, eine aufrechte und -richtige Einstellung ist nicht immer leicht zu tragen. Ich versteh das. *nick* ;D Du hast trotzdem getan, was notwendig war, und darauf kommts an.
12:06h
serotonic sagt:
Stimmt schon, mehr als es mir lieb ist, dass es darauf ankommt. Es frustiert mich immer wieder, dass das kleine tägliche Arschlochtum im Grunde ein wesentlicher Faktor wirtschaftlichen Erfolges ist.
Ich hielt das übrigens tatsächlich lange für ein typisch weibliches Problem – bis ich mit Männern sprach, denen es durchaus genau so geht, und ich feststellten durfte, dass es ein menschliches ist. Vielleicht ist es wirklich einfach nur die Form von Anstand, die ehrlich empfundene Variante vom sonst so doppelzüngigen „Das macht man einfach nicht.“ Vielleicht hab ich ’se doch noch alle.
;)
21:50h
Etosha sagt:
Da bin ich sicher! :)
Die Frage ist aber, ob nicht das, was wir im eigenen Verhalten schon als Arschlochtum einordnen, tatsächlich noch gesundes Wehrhaftsein ist. Der mit dem wirklich wesentlichen wirtschaftlichen Erfolg macht noch ganz andere Sachen, bei denen unsereinem ganz blümerant wird - und das nur vom Zuschauen oder -hören. Dafür landet der eine oder andere auch schon mal in Untersuchungshaft.
Klarerweise freut man sich als anständiger Unternehmer, wenn man mal auf ähnlich gepolte Geschäftspartner stößt, und umgekehrt - allerdings sind das dann meistens die, die’s aufgrund des fehlenden Arschlochtums selber nicht besonders dick haben. *soifz* Aber dafür kommen wir Anständigen alle in den Himmel. ;D
10:18h
serotonic sagt:
Hehe, gemessen an meinem Bludruck war das eher ungesund wehrhaft. So komm ich nur mit Magengeschwür in den Himmel, bettelarm und mit dem guten Gewissen, keine Gehälter veruntreut zu haben. Is doch auch nicht schön, sowas, ich hör Petrus bis hierher kichern ;)