Inhalt
31. Dez 2016 Das Jahr 2016 im Rückblick
Memoiren einer Bloggersfrau//Stockfang und korrekte Listenführung// Noch kein Kommentar
2016 wird immer das Jahr sein, in dem mein bester Freund starb. Der Katerkatz ist tot und fehlt jetzt hier, und ich war noch nicht einmal in der Lage, einen ordentlichen Nachruf zu formulieren. Ist mein, was hätte ich da auch schreiben sollen? Dass er jemand Besonderes war? Dass wir von der ersten Sekunde an verbunden waren? Dass er meine große Liebe war, mein Katerkatz, my Sunshine (my only Sunshine)? Dass mich nie zuvor etwas so sehr geschmerzt hat, wie ihn zu verlieren? Vermutlich.
- Wohl gefühlt oder krank gewesen?
- Wohl gefühlt. Ich hatte irgendwann zu Jahresbeginn mal so etwas wie eine Erkältung, die sich an einem Tag komplett wegschlafen ließ, im Sommer einen kleinen, gerade mal drei Tage währenden Asthma-Rückfall und erst kürzlich schön Rücken (blockierte Wirbel, blockierte Rippen, so Trauergedöns, Sie kennen das vielleicht). Die Hände sind nach wie vor nicht zu gebrauchen, aber man gewöhnt sich ja an alles. Gesundheitlich also top Jahr, gerne wieder.
- Haare länger oder kürzer?
- Erst kürzer (und zwar so richtig), aber das Zeug wächst ja so flott, dass man jetzt quasi keinen Unterschied zu letztem Jahr erkennen könnte. Im Frühjahr dachte ich, es wäre doch mal schön, nicht ständig den Friseur aufsuchen zu müssen, und versuchte, zu meiner Naturhaarfarbe zurückzukehren. Tja, was soll ich sagen? Hat nicht lang gehalten.
Einmal Blondine, immer Blondine
, sagte meine neue Friseurin. Recht hat sie. - Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
- Unverändert.
- Mehr ausgegeben oder weniger?
- Unglaublich viel mehr. So ein monatelang schwer kranker Katz kann ganz schön teuer werden.
- Mehr bewegt oder weniger?
- Weniger. Deutlich weniger, zu meinem Leidwesen. Es gab Phasen, in denen ich es noch nicht einmal geschafft habe, täglich auf die Matte zu gehen. So ein monatelang schwer kranker Katz kann ganz schön zeitintensiv werden.
- Der hirnrissigste Plan?
- Puh. Ich habe ja schon seit Jahren keine hirnrissigen Pläne mehr. Der erfolgloseste Plan war jedenfalls, den Katz zu retten. (Wenn Sie keine Trauer ertragen, lesen Sie besser nicht weiter. Die Katz-Nummer wird in diesem Rückblick nicht besser.)
- Die gefährlichste Unternehmung?
- Nix.
- Der beste Sex?
- Wie immer zu zweit.
- Die teuerste Anschaffung?
- Die schicke neue Couch war die teuerste in diesem Jahr, aber der Katz, dessen Überreste dort drüben im Regal stehen, der war noch tausendmal teurer als sie.
- Das leckerste Essen?
- Habe ich immer gemeinsam mit lieben Menschen gegessen. Burger. Verkohlte Maiskolben. Sushi. Fockin Bronch. Linsensuppe.
- Buch des Jahres?
- The Forgetting Time von Sharon Guskin, das mir die andere bessere Hälfte zum Geburtstag geschenkt hat. Das erste Mal seit Jahrzehnten, dass ich ein englisches Buch las, und es hat meinem Gehirn sehr gut getan. Meinem Selbstvertrauen auch.
- Serie des Jahres?
- Ich dachte erst:
Schwierig! Stranger Things kommt dem wohl am nächsten, gefolgt von Penny Dreadful und Mr. Robot.
, aber dann fiel mir glücklicherweise noch Teen Wolf ein. Das mag albern klingen, vielleicht sogar ein wenig goofy, aber echtmaljetzt, ich liebe diese Serie, insbesondere für ihren Umgang mit *trommelwirbel* Menschen. Da darf wirklich jeder jeden liebhaben, Geschlecht egal, Herkunft egal, Alles egal; da wird zärtlich geknutscht, auf Gefühle Rücksicht genommen, gefragt, ob $Handlung ok ist, auf ein Nein gehört – es ist ein Traum. Und in dem Kontext fällt mir auch wirklich DIE Serie des Jahres ein, nämlich Transparent. Maura bricht mir ernsthaft Folge für Folge das Herz. Ich platze immer noch vor Ergriffenheit, wenn ich daran denke, wie sie am Ende von S02E02 mit ihrem Spiegelbild tanzt. - Film des Jahres?
- Boyhood.
- Das beste Album?
- Sia This is acting, direkt gefolgt von Sia 1000 Forms Of Fear, direkt gefolgt von Macklemore & Ryan Lewis This Unruly Mess I've Made. Aber im Grunde habe ich dieses Jahr mein Herz Sia geschenkt. Seit der Katz tot ist, habe ich ihre Alben nicht mehr angerührt.
- Das beste Lied?
- Ironischerweise Alive von Sia.
- Das schönste Konzert/Musical?
- Macklemore & Ryan Lewis in der Kölnarena. Ich warte seither darauf, das hier in meinem Jahresrückblick verlinken zu können. Weil da alles drin ist, was das Konzert so groß gemacht hat: Energie, Liebe, Begeisterung, Nähe. Und hier haben die Leute so hart gerockt, dass sie die gesamte Tribüne verschoben haben. Wir saßen am Ende des Konzertes über einem beachtlichen Spalt.
- Die meiste Zeit verbracht mit …?
- Dem Katz.
- Die schönste Zeit verbracht mit …?
- Dem Katz.
- Vorherrschendes Gefühl?
- Entschlossenheit.
- Dieses Jahr zum ersten Mal getan?
- Mit aller Kraft versucht, ein Leben zu retten.
- Dieses Jahr nach langer Zeit wieder getan?
- Getrauert. Aus tiefstem Herzen und untröstlich.
- 3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
- Dem Katz nicht helfen zu können.
- Dem Katz beim Sterben zusehen zu müssen.
- Den Katz zu verlieren.
- Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
- Genauer hinzuschauen.
- Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
- Liebe.
- Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
- Liebe.
- Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Alter, das geht so nicht, ich komm’ vorbei, und dann backen wir Plätzchen.
- Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
- Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung. Der wohl häufigste Satz ist aber ganz sicher: »Spann Deinen Beckenboden an.«
- Und was war sonst noch?
-
- Der Kurzurlaub mit der anderen besseren Hälfte. Luv U so much.
- Yogalehrerausbildung abgeschlossen. (Was für eine Reise.)
- Yoga unterrichtet. (Was für ein Glück.)
- Yoga gelebt. (Was für ein Segen.)
- Palmenparadies.
- Gleich zwei Mal #MiMiMiMi.
- Dieses Jahr war mit einem Wort …?
- Circle-of-life-ness.
Ein besseres 2017 Euch allen!
So waren 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014 & 2015.