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04. Aug 2010 Serien 2010 (I)
Hier, wir haben uns ja lange nicht mehr über Serien unterhalten. Das geht ja so nicht. Dieses Blog muss doch 1:1 mein Leben spiegeln, wo kämen wir denn sonst hin.
Serien sind sozusagen der Kern meines medialen Konsumverhaltens. Sie bestreiten rund 70% dessen, was mir so in die Flimmerkiste kommt. Weitere 5% entfallen auf Dokus, 15% auf Filme, und die letzten 10% wären dann wohl übliches Free-TV, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die 10% nicht doch ein wenig hoch gegriffen sind, weil ich’s doch einfach nicht ertrage, mich ständig von hirnzersetzender Werbung anblöken lassen zu müssen.
Serien also. (Ab hier gilt übrigens, gleichwohl ich mich mit konkreten Inhalten bewusst zurückhalte, Spoiler Alert).
Medium – Staffel 5
★★★★★★★★★☆
Wie in den ersten 4 Staffeln hält das Medium Allison den einen oder anderen Plausch mit Toten, um die Verbrechen aufzuklären, die an ihnen begangen wurden. Da hat sich nix geändert – und das muss es auch nicht. Ich würde mir höchstens wünschen, dass es wieder ein bisschen häufiger im Nacken kribbelt; die ersten 2 Staffeln waren imho deutlich gruseliger. Ich wage übrigens zu behaupten, dass Patricia Arquette als Allison DuBois zu den reizendsten Dingen gehört, die man sich derzeit in Bewegtbild angucken kann. Von der restlichen Familie ganz zu schweigen.
Ich finde es im Übrigen großartig, dass sich Frau Arquette nicht aufs Knochengerüst runterhungert, wie es derzeit alle tun und wie es sicherlich auch von ihr verlangt wurde. Weniger großartig ist, dass der erste Vorschlag, so man ihren Namen googelt, »patricia arquette gewicht« lautet, ich mein, ARGH!
Dexter – Staffel 3
★★★★★★★☆☆☆
Michael C. Hall als Serienkiller im Forensikerpelz funktioniert immer noch ganz wunderbar für mich und meinen Hormonhaushalt. Zwar ging mir das ganze Freundschafts-Gedudel in der Staffelmitte so ziemlich auf den Sack, aber dafür hat man ja ein angemessenes Staffelfinale. Insgesamt scheint die Serie jedoch einen immer seichteren Ton anzuschlagen; ich habe leise Befürchtungen, dass mir das in Staffel 4 zu bunt werden könnte. Aber ich freue mich trotzdem schon wie Bolle wieder auf den Vorspann.
Castle – Staffel 1
★★★★★★☆☆☆☆
Wo ich hier grad bei Summer Glau bin: Was ich mich darüber freue, Nathan Fillion wieder zu sehen! Nach Firefly habe ich ihm ja alle guten Rollen dieser Welt gewünscht, und die Rolle des Kriminalromanautor-und-jetzt-auch-Polizeiberaters Castle ist ihm absolut auf den Leib geschnitten. Leider hinkt die Serie für mich an zu vielen anderen Stellen, sie ist wirklich ganz nett, aber mehr halt auch nun mal nicht. An viel zu vielen Stellen kann man ihr bis aufs Konstrukt sehen: So ist der Rotton, der in der Bildsprache eine eigene, stille Rolle hat, so plakativ, dass er mich von der Handlung ablenkt, die Muster der Ermittlungsfälle sind zu konstruiert, die Dialoge zu vorhersehbar.
Wir haben Castle zwischen zwei Staffeln The Mentalist gesehen. Es mag sein, dass Castle allein deshalb einen schwereren Stand hatte, denn die Plots gleichen sich in vielen Punkten wie ein Ei dem anderen, nur dass The Mentalist die eindeutig bessere Serie ist: Spannendere Rahmenhandlung, interessantere Begleitcharaktere, rätselhaftere Ermittlungsfälle.
Breaking Bad – Staffel 1
★★★★★★★★★☆
Bryan Cranston spielt den an Lungenkrebs erkrankten Chemielehrer Walter White, der – den eigenen Tod und die fehlende finanzielle Absicherung seiner Familie vor Augen – zum Methkoch wird. Absolut großartige schauspielerische Leistung, absolut großartige Storyline, absolut großartiger Humor, absolut großartige Bildsprache. Aktuell sind wir schon am Ende der zweiten Staffel, die uns nochmal mehr flasht, alleine wegen der absolut großartigen Anna Gunn, die als Whites hochschwangere Frau Skyler, oh Gott, ich kann’s nicht anders sagen, brilliert.
Dr. House – Staffel 5
★★★★★★★☆☆☆
Ich habe, soweit ich mich erinnere, noch nie öffentlich meine Liebe zu dieser kaputten Persönlichkeit im speziellen bekundet und hole das hiermit nach. Auch wenn die Serie mittlerweile an all den Gebrechen erkrankt ist, an denen die meisten viel-staffeligen Serien erkranken (wie z.B. unnötig aufgeblasene Rahmenhandlungsbögen und immer wiederkehrende zwischenmenschliche Annäherungen und Entfremdungen, die in ihrer Vorhersehbarkeit langweiliger nicht sein könnten): Dr. House ist so [hrhrhr] und [gnihihi] und [grunz], da kann ich nur sagen: Yay!
Grey's Anatomy – Staffel 5, Episoden 12-23
★★★★★★★★★☆
Ich glaub ich hab da mal sowas getwittert wie Wie haben wir eigentlich damals geheult, als es noch kein Grey's Anatomy gab?
, und meinte das auch durchaus so. In dieser Staffel, in der sich die im Kontext Dr. House erwähnten und auch in dieser Serie extrem nervenden Gebrechen endlich zu erledigen scheinen, rollt die Serie wieder wie eine Dampflock durch mein kleines weiches Herz. Es tut der Serie überaus gut, dass sie jetzt nicht mehr hauptsächlich auf Merediths Schultern liegen muss, sondern die Last auf mehrere Rollen verteilt wird. I like.
True Blood – Staffel 2
★★★★★★★★☆☆
True Blood kann man ja alleine schon des obertollen Vorspanns wegen gucken. Oder aber wegen der wirklich konsequenten Umsetzung einer Realität, in der Vampire und übernatürliche Wesen ganz offiziell Teil unserer Gesellschaft sind. Staffel 2 hat mich genauso gefesselt wie Staffel 1, und ich mag den Fakt, dass die Bad Guys etwas mehr Rampensau spielen dürfen. Was ich allerdings in Staffel 2 vermisst habe, war der Running Gag in Form der rückwärtigen Ansicht Ryan Kwantens. Ich erwarte Besserung in Staffel 3.
Übrigens: Wer behauptet, True Blood wäre so etwas wie Twighlight für Erwachsene, tut beiden Unrecht. Natürlich ist die große Gemeinsamkeit – Menschenmädchen verguckt sich in Vampirjungen – nicht zu übersehen, dafür gibt es sonst so gut wie gar keine Schnittmengen, auf die sich Vergleiche stützen könnten.
Weiter mit Teil 2, den abgeschlossenen Serien.
15:52h
Paule sagt:
Hier, schön, dass du Dexter 3 noch drin hast. Dann sag ich dir nur:
STAFFEL 4 Alta.. Alta.. Alta.. meine Fresse..
Man denkt am Anfang noch so.. jetzt müsste langsam mal wieder was passieren.. so ne ironische Brechung.. son Heile-Welt-zurechtrücker.. Sie nennen das hier ja zurecht "Befürchtungen"..
Und dann..
Ja, und:
Breaking Bad, Frollein! Im Herbst startet Staffel 4! Sie ham da was aufzuholen. Das hat definitiv Dexter-Qualitäten! Mind-Fuck-Galore. Staffel 1 is top! Aber nix gegen zwei. Und zwei ist nix gegen drei..
Ran anne Kiste!
20:14h
serotonic sagt:
Hihihi, jetzt bin ich ja noch gespannter als eh schon, ayayayayay!
(Und das, ohne konkret zu werden, als Spoilerphobiker kann ich das gar nicht hoch genug schätzen. Knorke find ich das Herr Paule, KNORKE!)
21:38h
Jott sagt:
Oh danke, Danke! Für den gleichen guten Geschmack und VOR ALLEM!!! für den Link zu Digital Kitchen. Die hab ich schon lange gesucht…
09:33h
serotonic sagt:
Ist mir ein Vergnügen ;)
Über den Link bin ich bei Spreeblick gestolpert, soweit ich mich erinnere, und hab mich auch gefreut wie Bolle. Das Zeug was die machen ist einfach nur abartig gut.
10:38h
babelblog.me sagt:
Leider bin ich in der letzten Zeit etwas in Rückstand geraten. Gerade bei Dexter und House ärgert mich das besonders, denn schließlich sind das zwei der besten Serien unserer Zeit. Aber gut das du uns auf unser Fehlverhalten hinweist!!
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