Inhalt
27. Dez 2011 Serien 2011 (II)
Medium – Staffel 6
★★★★★★☆☆☆☆
An meiner liebevollen Haltung zu Medium hat sich grundsätzlich nichts geändert. Es ist jedoch kaum von der Hand zu weisen, dass die Serie von Staffel zu Staffel schlechter wird: Wo vormals noch rote Fäden den Hauptplot hielten, herrscht nun eher fade Konzeptlosigkeit. Die auf dieser Couch immerwährende Spannung, wie es wohl mit der übersinnlich begabten Familie aus Phoenix weitergeht, ist einem weitgehend emotionslosen Abhaken neuer Folgen gewichen. Während also ein gesichtsloser Todesfall den nächsten in eintönigster Episodenhaftigkeit ablöst, wird auch die Serie immer kälter, verliert selbst an Gesicht und bewegt sich haarscharf an der Grenze zur Austauschbarkeit.
Dexter – Staffel 4
★★★★★★★☆☆☆
Dexter, die alte Serienkillersau. Ä-hem! [räusper, sabberwegwisch]. Was wollte ich sagen? Ach ja: Knallerstaffel. Erst setzt sich dieses Heile-Welt-Geplänkel aus der Dritten fort, aber spätestens im letzten Staffeldrittel spürt man unterschwellig, dass sich etwas großes, beispiellos Böses den Weg bahnt, und dann – BÄMM! – dieses unsagbar krasse Staffelfinale. Ich war wirklich bis ins Mark erschüttert, mein Kreislauf ist tatsächlich in den Keller gesackt und wir haben es bis heute nicht geschafft, die fünfte Staffel anzubrechen, weil wegen … OMG, ich kann noch nicht mal drüber schreiben.
Castle – Staffel 2
★★★★★★☆☆☆☆
Man möge mir verzeihen, dass ich aus Effizienzgründen meine Meinung zu Staffel 1 recyceln muss: Bitte lesen Sie hier. Allerdings gewinnt die Serie in der zweiten Staffelhälfte an Qualität, denn es kommt endlich etwas mehr Bewegung in die Charaktere. Und falls das in der dritten Staffel so weitergehen sollte, bleiben wir selbstverständlich an Castle dran. Ich mein, Nathan Fillion!
Life Unexpected – Staffel 1
★★★★★★★☆☆☆
Augenzucker, meine Damen und Herren! Lux, eine sechzehnjährige Waise, taucht unvermittelt bei ihrem Vater Baze auf, um ihn erst über ihre Existenz, und dann über ihren Wunsch in Kenntnis zu setzen, trotz aller Minderjährigkeit ein eigenständiges Leben zu führen. Baze, selbst noch ein etwas zu alt geratener Teenager, nimmt in einem plötzlichen Anfall von Fürsorglichkeit Kontakt zur Mutter seiner frisch aus dem Nichts geschlüpften Tochter auf. Auch für Cate hat sich in emotionaler Hinsicht eher wenig geändert, seitdem sie ihre Unschuld in der Abschlussballnacht an den Quarterback verlor, aber eines wollen sie alle drei: Die Sache irgendwie richtig machen. Das ist sehr süß, und sehr unbefangen, und sehr warm. Zumindest in den ersten Folgen, denn die Serie verliert im Staffelverlauf schnell an Substanz – kann aber zum Ende hin zumindest wieder an ihre ungemeine Herzigkeit anknüpfen.
Veronica Mars – Staffel 2
★★★★★★☆☆☆☆
Im Gegensatz zum letzten Mal habe ich hier nur wenig Begeisterung zu vermelden. Die zweite Staffel wirkt einigermaßen wirr und lieblos zusammengeschrieben; der große Ermittlungsfall ist bestenfalls unglaubwürdig und wäre sicher um einiges reicher gewesen, hätte man sich die eine oder andere ach-so-überraschende Wendung kurzerhand geklemmt. Trotz aller inhaltlichen Verzettlung: Kristen Bell ist so ein süßes Häschen, und ihr steht die Jungdetektivinnenrolle einfach ungemein gut zu Gesicht, wie auch Enrico Colantoni als Papa Mars einfach nur zum liebhaben ist – und so bereue ich keineswegs, mich durch die zweite zur durchaus besseren dritten Staffel gequält zu haben.