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30. Nov 2012 Serien 2012 (VII)
Die Rache der blogfaulen Haut: Ich kann mich – einmal wieder – nur noch grob an die Storylines der folgenden Serienstaffeln erinnern. Aber so ein halbes Jahr vergeht schließlich mal so eben – zack, weg ist es! Und mit ihm gleich alle extrem genialen Kopfnotizen, mittels derer ich meine Kritik auf den Punkt zu formulieren gedachte. (Was nur einmal wieder beweist, dass Papier durchaus geduldiger ist, als meine Synapsen vernetzt – aber wer wird sich denn von solchen Kleinigkeiten aufhalten lassen?)

Californication – Staffel 2
★★★★★★★★☆☆
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die in der ersten Staffel eingeschlagene Richtung eine gesamte weitere Staffel trägt. (Wir erinnern uns: Viel Sex und Drama, Humor und Drogen, viel Sex.) Aber, Surprise! Es ist nicht nur möglich, sondern fühlt sich auch noch stimmig an. Überhaupt kommt Californication bei aller Überspitzung völlig authentisch rüber; insbesondere Hank Moody als tragenden Charakter empfinde ich als außergewöhnlich gut gezeichnet. Ich mag das Vielschichtige an ihm, und dass er – im Gegensatz zu etlichen Nebenhandlungssträngen (ich schiele da in Richtung der Runkles) – nie gescriptet wirkt.
The Kennedys – Miniserie
★★★★★☆☆☆☆☆
Von The Kennedys hatte ich nicht allzu viel erwartet und war trotzdem enttäuscht. Anstatt die durchaus bekannte Geschichte stringent von Anfang bis Ende zu erzählen, wird die Handlung immer da, wo sie sich nicht von selbst erklärt, von Rückblenden unterbrochen; es ruckelt ständig vor und zurück, es macht keinen Spaß. Die Charaktere bekommen kaum Gelegenheit zur Entfaltung und bleiben über die ganzen acht Episoden hinweg blass – während ein Nebenstrang nach dem anderen eröffnet wird, ohne am Ende zur Story beizutragen. Das Schauspiel rangiert irgendwo zwischen hölzern und ganz manierlich, und der Look der Serie ist irgendwie … billig. (Gen Ende dünkte es mir, als hätte man noch fix ein paar rausgeschnittene Szenen recycelt, aber vielleicht sollte das auch ein Stilmittel darstellen. Wer weiß das schon).
The Tudors – Staffel 1
★★★★★★★☆☆☆
Dafür, dass ich Jonathan Rhys Meyers nicht wirklich gut ertrage, hat mir The Tudors erstaunlich gut gefallen. Ich steh ja auf diesen ganzen Damals-bei-Hofe-Quatsch: Macht, Intrigen, Liebe, Seuchen, Mord und Todschlag, da geht mir das Herz auf, das find ich prima. Die geschichtliche Authentizität möchte ich in einigen Punkten auch bar tiefergehender Kenntnisse der Materie anzweifeln, aber Kostüm, Licht, Kamera … das ist alles schön solide bis wirklich gut.
Mad Men – Staffel 4
★★★★★★★★☆☆
Yay! Es ist Liebe.
[Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3]
Zwar hat mich die vierte Staffel in ihrer Gesamtheit nicht so massiv umgehauen, wie ihre Vorgängerin, brachte dafür aber die mit Abstand umwerfendste Folge ever zur Welt: In The Suitcase kommt so ziemlich alles zusammen, was sich im Laufe der Serie entwickelt hat, und das bei einem derart engen Handlungsrahmen, dass es ein Fest ist. Die Chemie zwischen Jon Hamm und Elisabeth Moss ist einfach unglaublich touching, und das Writing ist schlicht brilliant (und witzig!). Hach.
Desperate Housewives – Staffel 8
★★★★☆☆☆☆☆☆
(Moderate Spoiler Alert)
Ach naja. Ich kann zwar verstehen, dass man eine Serie wie Desperate Housewives nicht einfach so absetzt, aber eine finale Staffel wie diese hier ist das deutlich größere Übel. Mit aller Macht wurden alle mehr oder wenig lebendigen Charaktere der Vorgängerstaffeln in die Handlung gequetscht, und als wäre das allein nicht schlimm genug, bekam wirklich jeder am Ende seinen kleinen Abschiedsauftritt. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie unfassbar albern diese allerletzte Szene war, es stak mir das Abschiedstränchen gar wutstarr im Augenwinkel. So blieb statt eines würdigen Abschlusses nur die selige Erinnerung an The Best Thing That Ever Could Have Happened – und das ist wiederum wirklich nicht das Schlechteste, was einem passieren kann.
17:03h
kristine sagt:
Ich kann leider deine Bewertungen nicht sehen, nur Sonderzeichen - liegt das an mir? Ich gestehe, dass ich dich mittlerweile bei meiner Serienauswahl mit als Maßstab nehme, weil deine bisherigen Lieblinge, soweit ausprobiert, mich allesamt auch sehr mitgerissen haben.
18:02h
serotonic sagt:
kristine, das freut mich! Wegen der Sonderzeichen: Eigentlich dürften die sauber codiert sein … magst du mir kurz sagen, auf was für einem System und mit welchem Browser du unterwegs bist?
14:08h
kristine sagt:
Bitte entschuldige die späte Rückmeldung! Wie zu erwarten war, lag es an meinen Einstellungen ;)
Ich weiß gar nicht, ob du für Serientipps empfänglich bist, wahrscheinlich gibt es schon eine riesig lange Liste, aber falls doch: Homeland fand ich großartig, vor allem die 1. Staffel (gibt’s bisher nur in Englisch über iTunes, irgendwann im nächsten Jahr auch im deutschen Fernsehen) und bei The Newsroom (Bezahlsender) hab ich mich auch in sämtliche Charaktere und die Idee verliebt. Ich vermute, das könnte dir beides auch gefallen, vor allem Claire Danes in Homeland ist ziemlich einnehmend :)
15:28h
serotonic sagt:
Klar, immer her mit den Empfehlungen! Homeland und The Newswoom stehen zwar schon auf unserer Watchlist, rücken aber hiermit einen Platz auf der Prioritätenliste nach oben :)
01:14h
Lina Luna sagt:
Habe gerade Staffel 4 von "Mad Men" zuende geguckt und kann es kaum erwarten zu sehen, wie es mit Don seiner großen Liebe weitergeht!! Menno! Wann kommt denn Staffel 5 raus?