Inhalt
Liebes Tagebuch,
Sonntag war ich ein wenig nachlässig und ließ die Rückschau Rückschau sein. Wie gut, dass #ironbloggerbonn noch nicht gestartet ist, sonst hätte mich diese Pflichtvergessenheit glatt fünf Euro gekostet. Als Entschuldigung mag ich nur anführen, dass ich den letzten der wundervollen zwölf Urlaubstage, die ich gemeinsam mit dem besten Mann der Welt verbringen durfte, nicht vor dem Bildschirm verbringen wollte.
Buch
Vor lauter Freizeit bin ich noch nicht einmal dazu gekommen, Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts zu Ende zu lesen. Was in erster Linie daran liegt, dass ich derzeit ständig Greifvogelbilder sichten muss andere Dinge zu tun habe. (24 Buchbesprechungen im Rückstand.)
Film und Serie
Star Trek Into Darkness im Kino gesehen und die dritte Staffel The Walking Dead sowie die erste Staffel Homeland zu Ende geguckt. Zu allem Überfluss nötigte mich der Mann am Sonntag Abend zu der ersten Staffel Dallas (2012) – was damit endete, dass ich mit dem Rücken zum TV auf der Couch saß und mein Leid klagte. (42 Film- und 18 Serienkurzbesprechungen im Rückstand, Bäbä!)
Essen
Auswärts gab es frische Reibekuchen mit Zuckerrübensirup und Apfelkompott, Spargel auf und an so ziemlich allem und einen Luftsprung-Burger bei Hans im Glück. Zu Hause gab es eine Menge Obst, Spargel-Linsen-Salat nach Ottolenghi und Ovomaltine-Schokolade.
Die Sache mit der Nachbarskatz
Es begann damit, dass aus der Wohnung nebenan gar elendes Miauen ertönte – und endete, als die Polizei eine heisere Katze aus der Wohnung befreite. Einen Tag später kam die Nachbarin endlich nach Hause und holte ihr Tier – arg verwundert, dass wir nach nur vier vollen Tagen ein Einschreiten überhaupt für notwendig hielten – wieder ab. Nun plant sie ihren Auszug, wie mir die Vermieterin gestern brühwarm berichtete. Das arme, einsame Tier. Es bricht mir das Herz.
Dafür habe ich – vor allem dank zahlreicher Menschen im Internet – gelernt, wie man sinnvollerweise vorgeht, wenn ein Tier vernachlässigt wird:
- Das Tier mit Wasser und Futter versorgen, wenn irgendwie möglich – wir haben die Nachbarskatz durch den schmalen Türschlitz hindurch versorgt. Selbst bei Unverträglichkeiten oder Krankheit dürfte das falsche Futter immer noch besser sein, als ein stillgelegtes Verdauungssystem. Im Zweifelsfall einfach kurz bei einem Tierarzt Rat einholen.
- Den Vermieter informieren und darum bitten, Kontakt zum Halter aufzunehmen.
- Das zuständige Veterinäramt verständigen. Bei müder Reaktion deutlich signalisieren, dass man am Ball bleiben wird.
- Bei Gefahr für Leib und Leben die Polizei verständigen – denn nur die darf die Wohnung betreten. Am besten hat man dafür schon mit dem Vermieter gesprochen, damit er den Schlüssel zur Wohnung bereithält – das senkt die Hemmungen der Polizei, direkt in die Wohnung zu gehen, ganz ungemein. Auch der Hinweis darauf, dass sich der Halter ebenfalls in der Wohnung befinden könnte und nicht auf Ansprache reagiert, kann ein geeigneter Einsatzbooster sein.
Und sonst so?
Beginnen wir mit Montag, der sich in jeglicher Hinsicht derart grandios gab, dass ich ihm (in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft) einen eigenen Eintrag widmen werde. Ich habe nämlich einen Greifvogel getragen. Okay, nicht nur einen. Es waren sogar so viele Greifvögel, dass der Mann und ich immer noch daran arbeiten, die rund 1.900 Fotos zu sichten und auf eine erträgliche Anzahl zu reduzieren. Wer nicht auf weitere Worte warten will, wendet sich am besten gleich an die Falknerei Pierre Schmidt, und richtet bitte die wehmütigsten Grüße von mir aus.
Am Morgen des Dienstags besuchte ich den Friseur meines Vertrauens und erbat Frischerblondung im Ansatzbereich. Zur Feier des Tages ließ ich das Haar in aufwändiger Fönarbeit zu einer wundervollen Jennifer-Aniston-Look-Alike-Frisur herrichten, mit der ich mich im Anschluss wieder auf die Straße und bar jeder Beschirmung direkt in einen Platzregen begab. Nass, aber glücklich eilte ich zu meinem Zahnarzt, der mit meiner heiß geliebten und endlich reparierten Aufbissschiene aufzuwarten wusste. Anschließend fuhren der Mann und ich gemeinsam in die Stadt und statteten mich mit Laufhose und Laufschuhen aus (ich kann Ihnen versichern, dass beides geradezu lächerlich an mir aussieht). Und da wir der Rumreiserei noch nicht genug und großen Hunger hatten, besuchten wir ein in unserem Freundeskreis häufig empfohlenes chinesisches Restaurant. Es war grauenhaft. Zum Abschluss setzten wir mit der Fähre über den Rhein, die Luft war warm, die Sonne neigte sich sanft gen Horizont, und mir ward ganz friedlich zumute.
Mittwoch machten wir uns einen faulen Lenz, und zwar ausgiebig. Am Abend rafften wir uns auf, um der Einladung zu des Mannes Seniorchefs achtzigsten Geburtstag nachzukommen, wo ich den Mann zu späterer Stunde bei Bier und Gesellschaft zurückließ, um mich der Yogapraxis zuzuwenden. Den Donnerstag setzten wir so fort, wie wir den Mittwoch begonnen hatten – und wo wir gerade so schön dabei waren, hingen wir den Freitag und Samstag direkt mit an. Sonntag war Muttertag, und so tauschten wir zwei Blumensträuße gegen reichliche Bewirtung. Ich habe schon mal schlechtere Geschäfte gemacht.