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22. Mai 2013 Die Tränendrüsentaktik von Vier Pfoten
Update 17.03.2018: Kaum vergehen ein paar Jahre und kaum hat man ein wenig Zeit, zu denken und dazuzulernen, sieht man manche Dinge etwas anders. Heute finde ich: Vier Pfoten macht das gar nicht so falsch mit der emotionalen Manipulation, um an Spenden zu kommen. Ist ja nicht so, als würden sie sich mit den Scheinchen güldene Klosette kaufen oder so.
Ich weiß, das haben Sie jetzt nicht erwartet und es ist angenehmer, in der Ahnung bestätigt zu werden, dass Vier Pfoten ein Scheißladen ist, aber bitte lesen Sie Effektives Spenden, und wenn Sie eher auf Talks stehen, schauen Sie einfach diesen wunderbaren Talk von Dan Pallotta. Oder machen Sie machen einfach beides. Lohnt sich, echt!
Liebe Menschen bei Vier Pfoten,
liebes Donator-Relationship-Management-Team,
ich möchte es gleich vorweg nehmen: Ich bin ein bisschen stinkig auf Euch, weil ich mich schlecht behandelt fühle. Natürlich weiß ich, dass meine kleinen Meckereien und Bedürfnisse neben dem ganzen Tierleid geradezu kleinlich wirken müssen – nichtsdestotrotz möchte ich diese Gelegenheit ergreifen, meinen Unmut kund zu tun. Meinen Unmut darüber, dass Ihr mich behandelt, als sei ich ein zweitklassiger, und darüber hinaus auch noch verblödeter Goldesel.
Lasst mich ausholen: Vor einigen Monaten beschloss ich, meinen Spendentopf neu aufzuteilen. Der Plan war, das wenige Geld, das sich von meinem mickrigen Einkommen für gute Zwecke abzweigen lässt, möglichst sinnvoll und breit zu verteilen: Ein Teil für Entwicklungshilfe, ein Teil für Umweltschutz, ein wenig sachliche Aufklärungsarbeit und Tierrechte hier, ein bisschen aggressive Projektarbeit in Sachen Tierschutz dort. Im letzten Punkt ging der Zuschlag an Euch, und so zieht Eure Organisation seit Anfang des Jahres monatlich einen kleinen Betrag von meinem Konto ein.
Nun erwarte ich selbstverständlich nicht, dass ihr Euch vor Dankbarkeit überschlagt. Was ich aber auch nicht erwarte, ist regelmäßige Briefpost, in der Ihr auf höchst unseriöse Art und Weise das Leid und den Schmerz eines Tieres einsetzt, um meine Tränendrüse zu malträtieren – nur, damit mir noch ein paar weitere Taler aus der Tasche fallen.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin gerne an Bord, wenn ich im Rahmen meiner Mittel etwas tun kann; ich verfolge regelmäßig die Berichte über Eure Arbeit und habe noch nicht mal etwas dagegen, dass Ihr ab und zu freundlich anfragt, ob ich Euch nicht noch eine kleine Extra-Spende zukommen lassen möchte. Aber, liebe Freunde des streitbaren Tierschutzes: Ich hasse es, manipuliert zu werden.
In dem aktuellen Umschlag schämt ihr Euch nicht, echte Fotoabzüge von einer Bärin beizulegen, um möglichst schnell eine emotionale Bindung zwischen diesem speziellen Tier und dem Empfänger zu schaffen. Nur, um ihm das Gefühl zu geben: Wenn du jetzt nicht spendest, dann hast du zugesehen. Tatenlos.
Verdammter Mist, was meint ihr eigentlich, warum ich für Euch spende? Weil ich glaube, dass es allen Tieren auf der Welt prächtig geht und den Köderbären im Speziellen die Sonne aus dem Arsch scheint?
Mit Verlaub: Das, was Ihr hier macht, ist schäbig, und Ihr erweist euch damit – so ungern ich es sage – einen Bärendienst.
Mit freundlichen Grüßen
Eure serotonic
Update
Antwort von Vier Pfoten: Da es mir heut an Zeit für konkrete Auseinandersetzung mangelt, bewege ich für den Moment lediglich die Frage in meinem Herzen, wie man einerseits versichern kann, Kritik ernst zu nehmen – sich aber andererseits große Mühe zu geben, ihren Wortlaut und Sinngehalt zu entstellen (rhetorische Frage, ist klar, ne?). Aber lesen Sie selbst!
Vier Pfoten schreibt am Abend des 23.05.2013:
* Selbstverständlich kennt Vier Pfoten meinen richtigen Namen, den ich des guten Identitätsschutzes hier wie immer ausgetauscht habe. G. R. hat natürlich auch mit vollem Namen unterzeichnet.Liebe serotonic*,
Du schreibst, dass Du aufgrund Deiner Spenden nicht erwartest, regelmäßig Briefpost von uns zu bekommen. Des weiteren bemängelst Du die Fotos in unserem letzten Anschreiben, die bei Dir negative Emotionen auslösten und Dich verärgerten.
Wir versenden regelmäßig Briefe an unsere Spender, in denen wir über unsere Tätigkeiten in unseren Kampagnen und Projekten berichten. Dazu greifen wir oft das Schicksal eines Tieres heraus, um daran beispielhaft zu zeigen, wo, warum und wie wir tätig werden, um diesem Tier/diesen Tieren zu helfen. Und wir zeigen Fotos von den Tieren, um ihr Schicksal für unsere Unterstützer zu dokumentieren. Leider sind die Umstände, unter denen die Tiere leben müssen, tatsächlich so, wie wir sie schildern und auch die Fotos entsprechen der Realität. Uns liegen oft sogar schrecklichere Fotos vor, die wir unseren Spendern nicht zeigen! Wir bitten zu bedenken, dass es weniger glaubwürdig klingt, wenn wir – um beim Beispiel Masha, der Bärin, zu bleiben - schreiben würden: Es gibt da in der Ukraine eine Bärin, die missbraucht wird, um Jagdhunde scharf zu machen. Der müssen wir helfen und sie retten. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass diese Art der Bärenhaltung für immer verboten wird! Da würde sich doch jeder fragen: Gibt es das Tier wirklich?
In den regelmäßigen Briefen informieren wir nicht nur über tierschutzrelevante Themen und unsere Tätigkeiten, sondern bitten auch um eine Spende, da wir uns zum größten Teil durch Spenden finanzieren. Es bleibt aber selbstverständlich stets Dir selbst überlassen, ob Du aufgrund des dargestellten Tierschicksals spenden möchtest oder nicht.
Wenn Du uns mitteilst, dass Du nicht so oft Post von uns bekommen möchtest, können wir es ohne Probleme einrichten, dass wir Dir z.B. nur vier Mal im Jahr unsere Fördererzeitschrift „Report“ und im Januar des Folgejahres Deine Spendenbescheinigung zusenden. Ein Anruf oder ein Mail genügt.
Abschließend sei gesagt, dass wir Deine Kritik selbstverständlich sehr ernst nehmen. Wir hatten keineswegs die Absicht, Dich zu verärgern. Tierschutz ist ein sehr emotionales Thema, und die Realität, wie mit vielen Tieren auf dieser Welt umgegangen wird, ist leider oft sehr schrecklich und löst die unterschiedlichsten Emotionen aus – auch bei uns! Da ist es oft eine Gratwanderung, die richtigen Worte und Bilder für alle Spender zu wählen, um aufzuzeigen, warum wir uns für diese Tiere einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. G. R.*
Fundraising, Germany
Update 2
Etosha hat hier schön auf den Punkt gebracht, was auch mir an der Antwort sauer aufstößt:
Ad "Wortlaut und Sinngehalt entstellen": Als Antwortender muss man natürlich eine Überleitung haben, bevor man einen vorgefertigten Textbaustein einsetzen kann (beginnt ab "Wir versenden..."). Passt die erhaltene Kritik also "nicht ganz" zu diesem Textbaustein, muss man sie eben vorher durch Re-Interpretation ein bisschen in die richtigen Bahnen lenken.
Das ist Polemik in einer Art, die einen schon in einer persönlichen Diskussion zur Weißglut treibt. (…)
Ja, die müssen aggressiv vorgehen, damit sich was tut - aber diese Aggression sollen sie doch bitteschön vor Ort ausleben, dort, wo sie tatsächlich (angeblich?) etwas ausrichten und verändern wollen.
Die Position aus meinem Spendentopf ist hiermit neu zu besetzen.
21:31h
wondergirl sagt:
Hab dieselben Erfahrungen mit dem Roten Kreuz gemacht. Ein mal was gespendet, zwei Jahre lang regelmäßig Briefpost zu hungernden Kindern und verstümmelten Kriegsopfern bekommen. Was mich an meisten an der Sache gestört hat, waren die Geldbeträge, die da für Druck und Versand drauf gehen, anstatt eingesetzt zu werden, wo es wirklich nötig ist.
22:45h
Robert sagt:
Wenn das mein Spendenabo wäre, das wäre nach dem ersten Brief gekündigt gewesen, auch wenn das vielleicht hart klingt. Ich gehöre ja eigentlich sogar zu diesen seltsamen Menschen, die Steuern als Notwendigkeit betrachten und Steuerhinterzieher als asoziales Pack. Ich engagiere ich selbst im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten im Tierschutz und habe Kontakte zum örtlichen Tierheim… aber ich muss selbst entscheiden können, wieviel Zeit und Geld und Aufwand ich investieren kann. Und genau deshalb ist das, wenn so ein Verein gerade bei den Leuten, die eh schon geben, dann noch mit der Schlechtes-Gewissen-Mitleids-Tour anfängt, tatsächlich schäbig. Bäh.
00:47h
Maik sagt:
Tja, liebe Freunde. Ich tue auch gerne etwas für hungernde Kinder, vom aussterben betroffene Tiere oder generell etwas, was einem sozialen zweck dient. Aber wem soll man sein Geld denn noch spenden? Alle paar Wochen hört man von irgendwelchen Organisationen, sei es unicef oder wwf, diverse Skandale. Oder wie in diesem Fall: Sie tun etwas gutes wenn Sie spenden. Aber vergessen Sie nicht, das wir Ihnen 24/7/365 eine Mail schicken müssen, warum Sie noch mehr spenden sollen! Es gibt viele Organisationen die unsere Hilfe benötigen. Aber leider traut man sich kaum mehr eine Spende zu tätigen bei diesen ganzen Vorfällen. Wenn ich persönlich etwas gutes tun will, investiere ich lieber das Geld in bestimmte Dinge und spende die direkt. (z.B. an Obdachlose etc.) So weiss ich wenigstens, das mein Geld auch ankommt und ich nicht dauerhaft belästigt werde. So weit ist es schon gekommen.
10:23h
Diandra sagt:
Das ist einer der Gründe, weswegen ich mich vom WWF getrennt habe. Mitleids-fAllen auf BILD-Niveau sind meistens unsachlich, selten hilfreich und IMMER manipulativ auf unterstem Niveau.
14:25h
serotonic sagt:
Genau, wondergirl, das ärgert mich auch ganz besonders. Druck, Versand, Text, Layout, usw. – frisst alles Ressourcen. Und auch wenn sich das nur marginal auf die Jahresbilanz auswirken sollte, sorgt es jedenfalls für einen erheblichen Vertrauensverlust und für die Unsicherheit, ob das Geld wirklich gut investiert ist (hallo, Maik).
Robert, ich warte jetzt erst einmal ab, ob und wie die reagieren. Eigentlich will ich ja gar nicht kündigen, weil ich die Projekte an sich ja sehr unterstützenswert finde.
Diandra, ich wusste gar nicht, dass der WWF genauso drauf ist. Kann ich den ja auch direkt von meiner Liste streichen. (Es ist so ärgerlich!)
20:46h
roland sagt:
Ich empfehle, bei Spenden an Organisationen zu überprüfen, ob Sie das DZI-Spenden-Siegel haben - hier wird nämlich genau nach Seriösität insbesondere bei Anwerbung (Keine Straßenakquise durch Kräfte, die Vermittlungsgeld bekommen und ähnliche Scherze / Transparenz der Kosten usw. geprüft.)
Vgl. http://www.dzi.de/spenderberatung/das-spenden-siegel/
http://www.dzi.de/spenderberatung/datenbanksuchmaske/
Zu "Vier Pfoten" fand ich dort nichts, die haben zumindest kein Siegel, damit würden sie für mich persönlich schon nicht in Frage kommen. Beio ein bisserl Suchmaschinisieren fand ich jetzt auch genug Hinweise, dass die aggressive Werbung (bei gleichzeitig ineffektiver Arbeit) wohl die Grundkritik an der Organisation ist. Da bimmeln bei mir zumindest schon alle Unseriösitätsglocken.
Leider ist das gerade im Bereich Tierschutz meiner Beobachtung nach häufiger anzutreffen (die Unseriösität). Berühmtestes Beispiel wahrscheinlich Deutsches Tierhilfswerk (spektakuläre 25 Mio EUR vom Gründer veruntreut worden, bestehende, ebenso nicht gerade für Seriösität bekannte Nachfolgeorganisation heißt "Aktion Tier" vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Tier_%E2%80%93_Menschen_f%C3%BCr_Tiere)
Aber ich schweife ab, bei mir jedenfalls hieße das Prinzip: DZI-Siegel oder keine Spende.
13:14h
ellebil sagt:
Die allerschlimmste gemeinnützige Werbeeinwurfsendung der letzte Woche kam von Uli Wickert "Hilfe mit Plan" oder so. Die haben ernsthaft Geld dafür ausgegeben, rosa Armbändchen für Neugeborene produzieren zu lassen und die dann in den Brief gepackt, mit dem sie um eine Spende gebeten haben (woher sie meine Adresse haben, will ich nicht wissen, "schlimmstenfalls" haben sie wirklich Geld ausgegeben, um beim Einwohnermeldeamt Datensätze zu kaufen). Ernsthaft. Die haben Geld für ein hässliches Stück Plastik ausgegeben, mit dem genau niemand etwas anfangen kann, um mich dazu zu bewegen für sie zu spenden…
13:18h
Stefan sagt:
Ich habe für meinen Großvater die Post erledigt, als er es nicht mehr selbst konnte. Er hat in seinem Leben auch viel gespendet: Deutsches Rotes Kreuz, Misereor, Renovabis, Deutsche Krebshilfe, Unicef, Malteser Hilfsdienst. Und seine Post bestand fast ausschließlich aus Briefen der genannten Organisationen. Immer mit Leidensdruck verbunden, auch mal ein handgeknüpftes Armband eines armen Mädchens oder ein Kettchen oder irgendwelche Grußkarten, die von behinderten Menschen gestaltet worden waren. Das ist fürchterlich, wie hier die Tränendrüse zum Wirtschaftlichkeitsfaktor wird. Es scheint sich zu lohnen.
13:19h
Romy sagt:
…ich muss dir hier leider mal Wiedersprechen, es ist die Gesetzlichepflicht dieser Vereine, Spender über Ausgaben zu Informieren.Sie haben halt den Weg eines "Newsletters" gewählt, oder ist dir ein Anruf lieber? Ja es ist nicht schön zu sehen "wogegen" man Spendet, aber man Spendet ja auch nicht ohne Grund.
13:23h
turtle of doom sagt:
Einmal war ich bei einem HELVETAS-Anlass dabei, und hatte kein Geld dabei, um das offerierte äthiopische Essen zu bezahlen. (Es war sowieso ein eher kleiner Anlass mit so 10 Leuten, die sich zum Teil schon kennen.)
Und dann spendete ich einfach später der HELVETAS einen Betrag, und seither… kriege ich auch wieder Bettelbriefe.
Lest doch mal http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-erste-Jahresspende-geht-an-die-Sammlerfirma/story/26321558, ist interessant, dieses Spenden-Unwesen.
Versucht man diesen Fundraisern zu erklären, dass man lieber per Banküberweisung eine einmalige Spende zahlen will, wird man abgewimmelt. Sie drängen einen zum Lastschriftverfahren, damit auch ein ständiger Cashflow reinkommt.
13:44h
serotonic sagt:
roland, bei Vier Pfoten habe ich nicht auf Siegel geachtet, weil ich schon sehr lange verfolge, was sie tun. Dabei gefällt mir schon längst nicht alles, ich persönlich hadere oft mit der Art, wie insbesondere die Kampagnenarbeit betrieben wird. Aber ich sehe ein, dass es auch wichtig ist, etwas guerillamäßig unterwegs und unbequem zu sein, um Aufmerksamkeit zu schaffen. (Deshalb auch das Spendentopfsplitting.)
ellebil, jaja, und jährlich die hübschen Weihnachtskarten mit den armen, ausgehungerten Kindern, die aber so lieb gucken.
Stefan, es ist so ärgerlich. (Und deshalb zeter ich jetzt mal laut, ha!)
Romy, informieren dürfen die mich jederzeit. Es geht ja auch gar nicht darum, dass ich Post bekomme, und auch nicht darum, dass sie versuchen, mehr Spendeneinnahmen zu generieren (und auch nicht darum, dass sie über das Leid des Bären inkl. Fotos informieren). Es geht mir um das wie. Die Wahl der Gestaltungsmittel, die Sprache, die Fotos – hochgradig professionelle Manipulation, verschwindend geringer Informationsgehalt.
turtle of doom, ach, interessant. Gleich mal in die Rückfrage mit einbauen, die Sammlergehälter.
14:00h
Anne sagt:
"Es bleibt aber selbstverständlich stets Dir selbst überlassen, ob Du aufgrund des dargestellten Tierschicksals spenden möchtest oder nicht." Das haben sie aber schön gesagt.
Ich habe mittlerweile eine Allergie gegen solche Aktionen in Fußgängerzonen etc. und mache einen weiten Bogen drum, das ist auch irgendwie kontraproduktiv für die Sammler, aber wahrscheinlich immer noch am effektivsten. Ganz schlimm fand ich, als irgendeine Organisation direkt am Marktplatz gegenüber von meinem Supermarkt gefühlt wochenlang (zumindest länger als eine Woche) einen Stand hatten und ich mich jeden Tag da irgendwie vorbeischleusen musste, um nicht angelabert zu werden.
14:24h
serotonic sagt:
Anne, ich habe die bisher nie in Fußgängerzonen gesehen; vielleicht bin ich ja immer noch zu selten draußen. Harhar.
14:33h
Anne sagt:
Es war wahrscheinlich auch irgendwas anderes, aber das ist mir in solchen Situationen immer herzlich egal. Das Prinzip bleibt das gleiche.
14:41h
roland sagt:
@serotonic hmja, ich kann nachvollziehen, wie du das meinst. je mehr ich aber über vier pfoten lese, umso unsympathischer werden mir die
mal zwei links, die ich fand:
http://www.charitywatch.de/index.asp?id=202
und passend dann das:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/infoportal-im-internet-tierschuetzer-zogen-gegen-das-buch-spendenmafia-vor-gericht/6478580-2.html
kommt mir doch alles ziemlich übel vor - nicht?
18:11h
serotonic sagt:
Autsch, das ist tatsächlich übel. Sehr übel sogar.
08:20h
Robert sagt:
@roland: wenn ich mir das so durchlese, war mein erster Impuls "schäbig" wohl doch richtig. Auch wenn dieser aus der Reaktion auf das manipulative Verhalten kam, das ich tatsächlich so abstoßend finde, dass man bei mir persönlich damit grundsätzlich jede Spendenbereitschaft komplett erstickt. Wenn ich mir außerdem den hohen "zweckfremden" Anteil bei der Verwendung der Spendengelder ansehe, sehe ich vor allem politisches Sendungsbewusstsein; die tatsächliche Hilfe für Tiere steht demgegenüber offenbar zurück, was vorsichtig ausgedrückt bedauerlich ist. (Das ist übrigens auch ein Problem, das ich mit PETA habe, auch wenn die Leute sich wenigstens konsequenterweise selbst nicht mehr "Tierschutz"- sondern "Tierrechts"-Organisation nennen.)
10:44h
Etosha sagt:
Ad "Wortlaut und Sinngehalt entstellen":
Als Antwortender muss man natürlich eine Überleitung haben, bevor man einen vorgefertigten Textbaustein einsetzen kann (beginnt ab "Wir versenden…"). Passt die erhaltene Kritik also "nicht ganz" zu diesem Textbaustein, muss man sie eben vorher durch Re-Interpretation ein bisschen in die richtigen Bahnen lenken.
Das ist Polemik in einer Art, die einen schon in einer persönlichen Diskussion zur Weißglut treibt.
Deine Kritik wird dort mitnichten ernstgenommen. Die haben noch nichtmal kapiert, worum es dir eigentlich geht.
Entfernt erinnert mich das Ganze daran, dass man sich in .at bei kika die nervige Radiowerbung sogar anhören muss, wenn man sich bereits in ein solches Möbelhaus begeben hat. Aus den daselbsten Lautsprechern.
Offenbar hat sich gezeigt, dass es leichter ist, aus den sich bereits willig gezeigt Habenden etwas mehr rauszuholen als aus bislang unwilligen Leuten. Ja, die müssen aggressiv vorgehen, damit sich was tut - aber diese Aggression sollen sie doch bitteschön vor Ort ausleben, dort, wo sie tatsächlich (angeblich?) etwas ausrichten und verändern wollen.
10:45h
Etosha sagt:
Es war wiedermal Etosha, die es nicht erwarten konnte, ihren Senf abzudrücken, ohne zuvor das Formular ordnungsgemäß ausgefüllt zu haben. =)
09:27h
serotonic sagt:
Etosha, hehe. Ich habs mal korrigiert, damit ich einfach einer Antwort statt auf deinen Kommentar verweisen kann ;) Das bringst du nämlich schön auf den Punkt – was meinen Verdacht erhärtet, dass Vier Pfoten geneigt ist, seine Spender wie verblödete Goldesel zu behandeln.
00:52h
Marén sagt:
Diese unsägliche Verschwendung finanzieller Mittel für Druck, Versand und sinnfreie Gimmicks ebenso wie die Tränendrüsennummer (und nicht zuletzt das "Tierschutzsiegel" für Massentierhalter) haben mich dazu bewogen, dem Tierschutzbund kein Geld mehr zu geben. Es scheint, als würden große Organisationen irgendwann zu Mitteln greifen, die ich nicht akzeptieren kann.
Wenn ich eine Empfehlung aussprechen darf: Die Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich sehr effektiv für Tierrechte und gegen die Massentierhaltung ein. Von dieser recht kleinen Organisation werden sie niemals Post erhalten, wichtige Updates werden in einem Newsletter versendet.
09:28h
serotonic sagt:
Marén, aber ja! Tatsächlich geht mein Pottanteil für »sachliche Aufklärungsarbeit« an die Abert-Schweitzer-Stiftung, die ich für ihre gute Arbeit und offene, respektvolle Kommunikation sehr schätze :)
16:25h
Jule sagt:
Auf der Suche nach Erfahrungen mit diesem Verein bin ich direkt auf Deiner Seite gelandet.Das Du Dich über deren Post geärgert hast finde ich nachvollziehbar. Ich ärgere mich enorm, denn mit den Spendengeldern wird auch nach neuen "Spendern" gesucht. Heute war das zweite mal ein Schreiben von denen in unserer Post. Inhalt, das Tränendrüsenmaterial, ein Notizblock, personalisierte Aufkleber mit unserer Adresse, Aufkleber wie man sie vor 35 Jahren in Posiealben geklebt hat ein Kugelschreiber sowie ein Überweisungsträger. Ja, klar alles Kleinbeträge, wenn man sie in Masse herstellen lässt, aber unnötig wie Flöhe und mich bewegt solch ein Verhalten sicher nicht dazu, dieses Unternehmen mit einem Teilbetrag zu bedenken.
19:54h
serotonic sagt:
Mittlerweile sehe ich das ganze ein klein wenig anders und würde den Artikel wahrscheinlich weniger scharf, wenn nicht so gar gar nicht mehr so geschrieben haben. Das liegt einmal an diesem fantastischen TED-Talk von Dan Pallotta und an diesem klugen Artikel hier bei der GBS.
Es ist kompliziert.
18:08h
Gregory sagt:
13.04.2016
Hallo,
durch reinen Zufall bin ich auf diese Seite gelangt und ich habe mit Interesse die div. Meinungen zu VIER PFOTEN zur Kenntnis genommen.
Leider liegen die meisten Kommentare schon länger zurück, doch haben mich zwei Einlassungen vom 24.09.2915 dazu veranlasst, nun spontan einen Kommentar abzugeben bzw. eine Frage hierzu zu stellen:
Seit mehreren Jahren unterstütze ich VIER PFOTEN und auch noch einige weitere Tierschutzvereine und natürlich auch Hilfsorganisationen für Menschen in Ländern, wo wirkliche not herrscht.
Ich störe mich nicht - wie die meisten Kommentar-Schreiber - an den "Bettelbrief"-Zusendungen und an anderen aufdringlich erscheinenden Spenden-Appelle. Diese sind m. E. notwendig, um uns in besseren Verhältnissen Lebenden immer wieder daran zu erinnern, daß woanders Not herrscht! Gleichartige "Bitt- und Bettelbriefe" erhalte ich auch von allen anderen Organisationen, denen ich immer wieder spende - nicht als Alibi-Funktion, sondern weil ich aus eigenen Erlebnissen in nun fast 80 Jahren (und selbst aus bitterer Not kommend) weiß, was es bedeutet, als "Underdog" mit dem Rücken zur Wand jeden Tag darum kämpfen zu müssen, den nächsten Tag zu schaffen!
Mein Problem besteht darin, mit der Gewißheit zu spenden, daß dieses Geld (abzüglich notwendiger angemessener Verwaltungskosten etc.!) auch dort ankommt, wofür ich dasselbe mir vom Mund abspare, um Menschen- oder Tierleid zu lindern!
Ich will wissen, WER die MITTELVERWENDUNGSKONTROLLE vornimmt und welche Ergebnisse die jährlichen Überprüfungen dieser in sehr hoher MILLIONENHÖHRE von Zig-Tausenden mildtätiger und hilfsbereiter Menschen (darunter Rentner wie ich) zeitigen bzw. gezeitigt haben!!! Ich bin nicht bereit, das LUXUSLEBEN gewisser Herrschaften mit dem Geld mitzufinanzieren, welches ich mir vom Mund abspare!!!
Bisher wurden alle meine diesbezüglichen Anfragen nicht nur hartnäckig ignoriert, sondern mit keinem einzigen Satz beantwortet! Ich versuche es in Kürze noch einmal und wenn dann totales Schweigen wieder die "Antwort" ist, dann muß dies doch einen Grund haben und dann werde ich gewisse Konsequenzen zu ziehen haben!
Das wollte ich nur sagen, um anderen Spendern eine Anregung zu geben, daß die Spendenanschreiben nicht das Problem darstellen, sondern das, was sich dahinter verbirgt. Das ist nämlich der Teil des Eisberges, der sich unter Wasser befindet!
Danke dafür, diese meinen Kommentar zur Kenntnis zu nehmen.
11:27h
serotonic sagt:
Hallo Gregory,
den Wunsch nach Transparenz kann ich nur teilen. Haben Sie sich die Albert-Schweitzer-Stiftung einmal angesehen? Die arbeiten (nicht nur) in diesem Punkt wirklich absolut vorbildlich.
19:30h
Christoph Heuer SOS-Pfotenparadies Gemeinnütziger e.V sagt:
wir finden es unmöglich, Spender mit aufwendigen Material um noch mehr Geld anzubetteln. Und man kann auch ohne abschreckende Bilder und Storys die Menschen erreichen, zumal niemand denkt allen Tieren auf der Welt würde es gut gehen. Auch die Mitglieder Werbung vieler Organisationen sind sehr zweifelhaft. Wir tun das gar nicht. Mitglied kann man nur über unsere HP oder FB werden, auf Anfrage. Das ist seriös
18:29h
Jo sagt:
Hallo Zusammen, ich bin nicht durch Zufall auf die Seite gekommen sondern habe bewußt nach Erfahrungen mit dem Pfoten-Verein gesucht. Ich habe vor einiger Zeit aufgrund meiner Situation meine Bereitschaft zum Spenden kündigen wollen, habe erst angerufen und man hat mir mitgeteilt, dass ich dies über das Kontaktformular erledigen kann. Naiv und dumm, habe ich dies gemacht und nach einiger Zeit wollte man trotzdem den Beitrag abbuchen. Lange Rede kurzer Sinn, jetzt droht man mir mit gerichtlichem Mahnverfahren.
Für mich ist das alles andere als seriös.
21:52h
Carmen sagt:
Hi, habe mich auch von der Tränendrüsenmasche irgendwann mit einem kleinen Betrag fangen lassen. Was danach kam hat mich überrollt. Briefpost (!!), Weihnachtskalender, persönliches Schreiben von Frau Dungler…
Diese ganzen Aktionen hatten ein vielfaches an Wert meiner Spende! Habe dann gebeten, mir verbeten weitere Schreiben und mails zu schicken- wurde ignoriert. Erst dann habe ich recherchiert. Hätte ich das mal früher getan.
Ich werde jetzt also mit Einschreiben vorgehen gegen diese Betrüger. Arme Tiere.
Meine anderen Spenden gehen- wie sonst auch - an meinen örtlichen Tierschutzverein und an BOS (Borneo Orangutah Survival) und eben die kleinen Mädchen, die besondere Unterstützung brauchen (Plan)
Auf die Notwendigkeit der Unterstützung der Orangutans kam ich durch den Film von Hannes Jänicke über Vergewaltigungen an festgebundenen Orangutan Mädchen. Hat mich monatelang im Schlaf verfolgt.
übrigens: gut gemacht Seite