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Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen? Mein Gewicht. Genauer: Seine Schwankungen seit dem vierzehnten Lebensjahr bis zum dreiunddreißigsten – also bis heute.
Sieht bewegt aus, nicht wahr? Und was, wenn ich Ihnen verrate, dass zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt exakt 28 Kilogramm liegen und ich nur 1,60 Meter groß bin?
Seitdem ich über ein Körperbewusstsein verfüge, war ich so ziemlich alles: Schlank, dünn, dürr, normal, wohlgenährt, rundlich, übergewichtig. Und zwar alles mindestens zwei Mal. Ich kenne einerseits die Panik, wenn es in Größe 44 langsam eng wird, und andererseits das Gefühl, mühelos in eine 32/34 zu schlüpfen. Ob der einzelne Status für sich genommen nun gut oder schlecht war, sei dahingestellt – jedenfalls kämpfte ich immer schwer mit meinem Gewicht.
Es begann damit, dass ich den Sommer vor der Einschulung bei meiner Oma verbrachte. Meine Mutter verabschiedete mich, zart im Wuchs und blond gelockt – nur um mich wenige Wochen, einige fette Würste, etliche Liter frischester Kuhmilch und einen Friseurbesuch später mit den schönen Worten Das ist nicht mein Kind.
wieder in Empfang zu nehmen. Ich war schlicht so dick geworden, dass die Innenseiten meiner Oberschenkel wund vom Laufen waren. Die Idee meines Vaters, mir zusätzlich einen praktischen Marcel-Gedächtnis-Haarschnitt (Sie wissen schon, den mit dem Schwänzchen) verpassen zu lassen, war vielleicht auch nicht die glücklichste. Doch meiner Mutter stand nicht der Sinn danach, ihre Tochter in diesem Zustand an die ungefilterte Ehrlichkeit gemeiner Erstklässler auszuliefern, und nachdem der erste Schreck verdaut war, sondierte sie schlankweg die Lage: Das mit den Haaren war so schnell nicht mehr zu ändern – das mit der Figur hingegen schon. Und so machte ich, noch bevor ich sechs Jahre alt war, meine erste Crash-Diät.
Ich möchte Ihnen die Einzelheiten meiner folgenden Diätkarriere ersparen und die Erfolgshöhen, Kontrollverluste und Hungerendorphine ebenso großzügig überspringen, wie die Lust am Essen. Auch die Beschimpfungen von Brauereipferd bis Fettarsch-Alien möchte ich weiträumig umfahren. Was ich aber nicht auslassen möchte, ist das Gefühl, mich für meinen Körper schämen zu müssen. Falsch zu sein. Mangelhaft vom Hals abwärts.
Am sichersten fühlte ich mich in Situationen, die meinem Hintern festen Wandkontakt ermöglichten – und da sich das in Schwimmbädern als kaum machbar erwies, besuchte ich halt keine. Es brauchte die drölfzigste Diät und entaktogene Substanzen, damit ich hemmungslos im Beisein anderer Menschen das Tanzbein schwingen konnte. Eine simple Hose zu kaufen endete in reiner Verzweiflung, ein Paar Stiefel für die dicken Waden zu finden in einem Tränenmeer. Mein halbes Leben lang saß ich fest in einem Körper, den ich nicht wollte, und fühlte mich um die Möglichkeiten der Schönheit betrogen.
Was genau dann passierte – ich weiß es nicht. Vielleicht konnte ich mir ein wenig von der stolzen Haltung des letzten Diäterfolges bewahren. Vielleicht habe ich erkannt, dass mein Glück nicht davon abhängt, was Andere für schön und richtig halten. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur nachsichtiger mit mir geworden. Jedenfalls kam ich langsam, Stück für Stück, in meinem Körper an, und weiß heute gar nicht mehr so recht, was eigentlich mein Problem mit mir war.
Was allerdings geblieben ist, sind vergleichsweise leichte Schwankungen meines Gewichts. Das hat drei Gründe:
- Essen.
- Bewegung.
- Mein Unvermögen, 1. und 2. über einen längeren Zeitraum hinweg sinnvoll miteinander zu kombinieren.
Ich koche, backe und esse für mein Leben gern, auch gerne viel. Nicht ohne Grund sollen die Worte Sie hat immer aufgegessen
meinen Grabstein zieren (nein, kein Scherz). Passend dazu hat es der Natur gefallen, mich mit einem eher trägen Stoffwechsel auszurüsten, und obwohl ich körperlichen Anstrengungen gegenüber durchaus aufgeschlossen bin, fehlt es mir oft an langfristigem Durchhaltevermögen in Sachen Sportlichkeit. Nun könnte man zu Recht sagen: Streck die Waffen, Kind, und iss was du kannst! Sei ganz du selbst, was immer Muffins, Pasta und Rhabarber Crumble im Schweiße deines Couchgewichts mit dir machen! Blöderweise fühle ich mich aber schlank mindestens genauso wohl, wie ich Essen geil finde. Ich mag es, fit und biegsam zu sein und spüre die Kraft meiner Muskeln und die Geschmeidigkeit meiner Bewegungen am liebsten ganz unmittelbar. Mir persönlich gelingt alles viel leichter, wenn ich es selbst bin.
Aber, und das ist der wirklich wichtige Punkt: Es ist egal, dass ich Essen und Sport nur selten simultan im Griff habe. Ich ernähre mich überwiegend gesund, ausgewogen und vor allen Dingen genussvoll. Ich grüße zwei bis drei Mal wöchentlich die Sonne, weil es auch meinem Geist gut tut, und gehe Laufen, wenn ich Lust dazu habe. Ich fühle mich wohl in meiner Haut und bin in meinem Körper zu Hause – ob er sich für den Moment dies- oder jenseits der magischen Wohlfühlgewichtsgrenze befindet, ist dabei ziemlich unerheblich (und mein Kleiderschrank ist eh für alle Fälle ausgestattet). Nach langen Jahren des Haderns habe ich eine innere Balance gefunden – und eine Zufriedenheit, die sich nicht in meiner Kleidergröße begründet.
Und jetzt kommt Facebook:
+++++ Verliere 12 kg Bauchfett in nur 4 Wochen! +++++
+++++ Schön und schlank in nur 7 Tagen! +++++
+++++ Endlich Bikinifigur dauerhaft halten – lüfte das Diät-Geheimnis! +++++
(Oder so ähnlich. Ich habe nicht mitgeschrieben.)
Kommt da also tatsächlich ein Stück Code daher und krittelt an meiner Richtigkeit herum. Hurra! Not. Im Rahmen einer monatelang anhaltenden Trotzreaktion markierte ich jedwede Diätwerbung als anstößig – und sah mich plötzlich täglich mit Werbung für Übergrößenmode konfrontiert. Man mag es für außergewöhnlich empfindsam halten, aber es macht mich unglaublich wütend, dass sich ein Algorithmus mit der Form meines Körpers auseinandersetzt und mir unentwegt suggeriert, ich wäre zu viel.
Dessen ungeachtet, dass auch Facebook Geld verdienen muss und ich keineswegs gezwungen werde, den Dienst zu nutzen, frage ich mich, wie krank eine Gesellschaft ist, in der es völlig okay und es an der Tagesordnung ist, seine Mitglieder derart penetrant in vermeintliche Perfektion zu gängeln. Denn es ist natürlich nicht nur Facebook – in erster Linie müssen sich wohl Lifestyle- und Frauenmagazine in Print und TV für die Omnipräsenz der Botschaft, man habe gefälligst gertenschlank und schön sein zu wollen, verantwortlich zeichnen. Der feine Unterschied ist nur, dass es sich nicht auf den Grad meiner Vernetzung auswirkt, wenn ich gewisse Zeitschriften nicht kaufe oder den Sender wechsle. Meide ich hingegen Facebook, trenne ich mich von einem Kommunikationskanal und kappe einen Teil meiner sozialen Infrastruktur.
Und während es uniforme Schönheit nicht gibt, gibt es ist mittlerweile eine ganze Generation, die unter dem Druck aufgewachsen ist, einer eben solchen zu entsprechen. Eine Generation, die zugleich Teil und Zielgruppe der Medienlandschaft ist und es als elementar empfindet, vernetzt zu sein. Eine Generation, die gephotoshoppte Körper, ausgehungerte Models und silikongepolsterte Wadenmuskeln immer mehr als Normalität begreift.
Ich möchte das nicht mehr. Ich bin froh, es hinter mir gelassen zu haben. Und es ist an der Zeit, dass sich wirtschaftlich orientierte Unternehmen – ob Verlage, Sender oder Betreiber sozialer Netzwerke – der Verantwortung stellen, die sie mit Ihrer Reichweite generiert haben.
12:24h
DIandra sagt:
Der ewige Kampf mit der Gesundheit, der Oberflächlichkeit und den Erwartungen der anderen (oder: The Good, The Bad and The Ugly). Bis wir als Gesellschaft das hinter uns gelassen haben, vergeht wohl noch eine Weile. Wenigstens gibt es immer mehr Leute, die sich bemühen, sich den ganzen absurden Rummel am A** vorbeigehen zu lassen.
12:32h
Johannes sagt:
Toller Beitrag. Ich frage mich auch, wie sich die Realität mit ihren künstlichen Lebensmitteln, die zum Großteil nicht gerade gesundheitsfördernd wirken, mit den künstlichen Rollenmodellen aus den Medien vertragen. Wohl so gar nicht und deshalb kann eine riesige Maschinerie existieren, die bei Diättipps in Frauenzeitschriften beginnt und bei Fitnessstudios noch lange nicht aufhört. Der Konsument wird heutzutage zerrissen zwischen den süßen Verlockungen des Schokoriegels und dem Schönheitsideal, das überall propagiert wird.
Ich möchte noch zwei Randaspekte aufgreifen:
1. sieht man an Ihrem Beispiel, wie dumm Werbe-Algorithmen tatsächlich immer noch sind. Einfach aus der Tatsache, Diätwerbung als anstößig zu markieren zu folgern, dass Sie Übergrößenmode benötigen könnten, ist sehr schlicht "gedacht".
2. kenne ich Sie jetzt schon ein paar Jahre und habe Sie stets als äußerst attraktiv wahrgenommen. Also, nicht nur innerlich.
12:39h
Quasselette sagt:
Um Dich zu beruhigen: Der Algorithmus setzt sich mit keinen Körperformen auseinander. Ich bin mit den guten Genen meiner dürren Eltern ausgestattet und passte schon immer in Größe XS, jedoch kriege ich betreffende Werbung auch immer angezeigt.
12:53h
serotonic sagt:
DIandra, dass es immer mehr Leute gibt, die sich diesem Zirkus entziehen, fällt mir auch auf. Ich frage mich nur, ob das auch außerhalb dieser Filterbubble der Fall ist.
Johannes, da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Diese Unzufriedenheit ist natürlich der Motor für gleich mehrere Wirtschaftszweige, und der möchte natürlich am Laufen gehalten werden.
@1. kann ich natürlich nicht belegen, dass der Algorithmus diesen Schluss überhaupt gezogen hat, es kann natürlich auch nur Zufall sein. Es könnte aber auch mit hineinspielen, dass ich Gemüsekistenfotos poste – ergo wohl eine Diät mache. Harhar.
@2. Hach, Sie. Sie sind schon ein Schatz :)
Quasselette, das beruhigt mich mitnichten. Gerade bei jungen Mädchen oder Frauen mit verquerem Selbstbild (wie ich noch vor einigen Jahren) kann es das Gefühl unterfüttern, selbst mit einer 34 noch »fett« zu sein.
13:09h
Bodecea sagt:
Verstehe dich sehr gut. Meine Gewichtskurve sieht so ähnlich aus - allerdings liegen zwischen Minimum und Maximum mehr als 40 Kilo. Diätexzesse gehören zum Glück in meinem Leben zur Vergangenheit, und solange ich mich als alte Frau von fast 40 eine eine Stretchjeans Größe 42 gequetscht bekomme, sehe ich mich als schlank genug an.
Ich habe auch Phasen, wo ich viel wandere, gesund esse, wenig Alkohol trinke und die Hosen von alleine weiter werden. Und, na ja, die anderen, hartnäckigeren Phasen…
16:52h
Änni sagt:
Vielen Dank für diesen ausserordentlich fundierten und dennoch persönlichen Artikel. Ich würde alles sofort unterschreiben, was bei meinem Hang, alles kritisch zu hinterfragen, durchaus selten ist. In meinem Kleiderschrank tummeln sich Kleidergrössen von 34 bis 42, ich bin der menschgewordene Yoyo-Effekt, und kann mich mit deinen Erfahrungen sehr gut identifizieren.
Liebe Grüsse,
Änni
11:08h
giardino sagt:
.
17:15h
NaLos_Mehrblick sagt:
Das ist wirklich ein toller Beitrag. Ich habe mich sofort abgeholt gefühlt, wie man so schön sagt.
Auch mir sind diese schrecklichen Facebook-Anzeigen schon übel aufgestoßen, allerdings versuche ich, sie mit konsequenter Nichtachtung zu strafen. Auf das Markieren bin ich noch gar nicht gekommen…
Schlimm finde ich aber auch viel mehr, was eigentlich wirklich damit zum Ausdruck gebracht wird: Wer nicht Size Zero tragen kann, ist out, uncool und einfach nicht schön! Das so vermittelte Schönheitsideal findet man natürlich nicht nur bei Facebook. Aber man hat immer mehr das Gefühl, dass man dieser "Ideologie" nicht mehr entkommen kann - egal wie sehr man sich bemüht. Und nicht jeder (vor allem junge) Mensch ist stabil genug, um sein eigenes Selbstbild dann noch unvoreingenommen beurteilen zu können… Mehr als problematisch!
22:20h
Pterry sagt:
Seitdem sich vermutlich über Werbung ein absolut ekelhafter Abzock-Trojaner in mein Betriebssystem schlich, verwende ich stets einen Adblocker und werde auch auf Facebook nicht mehr mit Brustvergrößerungs-, Mode-oder Abnehmwerbung malträtiert/schikaniert. Jetzt da ich den Bezug zu einem aktuellen Thema hergestellt hab:
Es hat bis lange nach der Pubertät gedauert, bis ich mit meinem Körper einigermaßen ins Reine kam. Und das auch nur, weil ich dann schwanger war. Es gibt glaub ich wenige Ausreden, die ich mir für aktuelle Gewichtszunahmen nicht ausdachte.
Von meiner Mutter erfuhr ich, dass es ihr bis zu einem gewissen Zeitpunkt ähnlich ging, aber damals gab es facebook u.ä. noch nicht, dafür den hänselnden kleinen Bruder. Irgendwann hat sie es wohl in den Griff gekriegt bzw ist meine persöliche Meinung (auch jetzt mit Kind): man verschwendet einfach weniger Zeit um über Essen, Sport und Gewicht nachzudenken, bzw ersteren beiden nachzugehen, wenn da etwas überproportional Aufmerksamkeit verlangt (alles andere) und pegelt sich dann irgendwo ein. Hoffe ich jedenfalls.
18:20h
Sabine sagt:
Sie sprechen mir aus der Seele, ich bin aber noch sehr "angreifbar" in meiner Akzeptanz des derzeitigen Gewichts…
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Zufriedenheit, auf meinem Weg dahin hat mir Ihr Text sehr geholfen.
Meine "Karriere" begann im zarten Alter von 14 Jahren mit höchstens Normalgewicht, vielleicht auch noch nahe an Bohnenstange (186 cm Körpergröße). Da ich aber im Alter von eben diesen 14 Jahren (nach Kurzschuljahren, früher Einschulung und damals noch 9 Schuljahren) die Ausbildung begann, war ich dem Vorbild meiner diätemachenden, bewunderswert schlanken Kolleginnen nicht gewachsen. Erinnere mich noch genau an Bananen/Eier und ich weiß nicht noch was für Diäten.
Heute mit fast 54 Jahren habe ich scheinbar mein Höchstgewicht von 113 kg erreicht und bin, trotz bekanntem JoJo-Effeft, fast schon wieder geneigt, einen neuen Versuch zu machen.
Danke für diesen Text, ich werde ihn immer wieder lesen und mich erinnern und den nächsten Diät-Versuch verschieben *grins*.
Die Werbung usw. werde ich jetzt auch diskret übersehen.
Vielen Dank
Sabine
09:53h
serotonic sagt:
NaLos_Mehrblick,
Pterry, die Nutzung am Desktoprechner nimmt ja immer mehr ab – in Apps gibt es keinen Weg an den Ads vorbei.
Sabine, haben Sie Anke Gröners Nudeldicke Deern gelesen? Falls nicht, möchte ich Ihnen das sehr ans Herz legen. Alles Gute für Ihren Weg!
19:37h
NaLos_Mehrblick sagt:
@serotonoic: Ja, das stimmt allerdings.
Habe mich selbst erst heute dabei erwischt, dass ich dachte: "Oh die da drüben (mit Größe 36) - der steht der Pulli echt gut. An mir würde der unmöglich aussehen…" Frage: Vielleicht liegt es aber doch eher daran, dass wir immer nur nur besagte heruntergehungerten und gephotoshoppten "Idole" sehen - überall! Und damit nur DAS als wahre Schönheit vermittelt bekommen!
19:41h
Bachsau sagt:
Mal von der Werbung abgesehen, der sich bei mir im übrigen ein Werbeblocker annimt, hast du mal darüber nachgedacht, ob es Menschen, die sich ohne Facebook nicht für dich interessieren, überhaupt wert sind, teil deiner sozialen Infrastruktur zu sein?
08:43h
serotonic sagt:
Bachsau, nein, aber das klingt wirklich sehr interessant. Bitte erzählen Sie mehr! (scnr)
12:19h
ClaudiaBerlin sagt:
Mal nur zu Facebook: man kann bei jeder Werbeanzeige oben rechts das Kreuzchen anklicke und "diese Anzeige verbergen" anwählen. Dann kommt sogar noch eine Auswahl an Gründen, warum man das tut - z.B. "uninteressant" oder "steht meinen Ansichten entgegen". Entsprechend klicken - und nach und nach verschwinden derlei Anzeigen.
Klar, ein Werbeblocker ist einfacher (wusste gar nicht, dass der innerhalb FB funktioniert!), aber so sagt man FB deutlich, was man davon hält.
12:25h
Christian sagt:
@Claudia: Aber? Das hat serotonic doch geschrieben, dass sie das - als ‘anstößig’ markieren - monatelang gemacht hat??
Wobei ich mal mich mal eben ganz besonders an der Auswahl von ‘anstößig’ erfreuen möchte, denn genau das ist es. Wenn auch vielleicht nicht in dem Sinne, den facebook dabei im Kopf hatte :)
10:01h
Claudia sagt:
ich bekomme die FB Anzeigen auch. Liegt glaube ich nur am Geschlecht!
Mir gefallen die auch nicht, ich ignoriere sie und ärgere mich aber ebenso. Auch weil ich eine Teenie Tochter habe die da durch muss.
Ich möchte auch nicht sagen das es früher besser war. Natürlich gab es nicht ganz so einen Hype darum und Photoshop gabs auch nicht und wegen techn. Mangel waren die Menschen auch nicht operiert.
Aber auch in meiner Jugend und Kindheit waren die Frauen im Fernsehen und in der Presse schön. Auch schlank- wenn dieser Begriff auch damals weiter war als heut.
B.B., M.M. und Sophia Loren waren schön!
Aber Twiggy auch.
Ich selber hab Glück oder Disziplin oder beides gemeinsam, so dass meine Kurve natürlich auch mit auf und abs war aber (außer den Schwangerschaften) nur 10 KG Spanne beträgt (bin auch nur 162)
Das unterste war schon sehr dünn- das oberste für mich dann Katastrophal- für andere aber völlig normal.
Und trotzdem fühlt man sich so ähnlich wie sie das beschreiben.
Ich esse auch sehr gern. Und gerne gut. Ich koche. Gerne nicht unbedingt- wenn man zwei Kinder großgezogen hat und das 2 Jahrzehnte die täglich Pflicht ist hat das nicht immer was mit Freude zu tun. Aber ich ess ja eben auch selber gern - da bleibt einem nicht viel anderes.
Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, das dieser Hype heute keinem gut tut. Meiner Meinung nach sind wir es aber ja alle selber Schuld. Der Mensch ist wie der Mensch ist.
Je besser es uns geht, je weniger wirklich existenzielle Sorgen es gibt- desto wichtiger werden Dinge wie Optik. Früher hat Übergewicht mal Wohlstand gezeigt.
Klar ist es für uns einzelne ein Thema, aber eigentlich, ob Susi, Greti oder Anne dick oder dünn sind, große oder kleine Nasen haben, ist doch so wichtig wie der umgefallenen Sack Reis in China.
Meine Oma, Gott hab Sie selig, war ein winzig kleines Pummelchen. Trug immer die gleichen Sachen (die hatte immer das selbe- das aber mehrmals im Schrank) hatte einen Gemüse-Garten den Sie bis zum Tod bewirtschaftet hat, kochte gut und lecker, aß gerne und war glücklich.
Zumindest glaube ich das. Und ich glaub nicht das die sich je einen Kopf darüber gemacht hat.
Und vielleicht müssen wir das einfach nur loslassen ……dann gehts vielleicht besser!
- diese tollen Ratschläge wie 5x Obst, 3x die Woche Sport, alles Bio, Öko täglich frisch…. das schafft man nur wenn man Single ist.
Eine Mutter, Hausfrau- die ja heute auch arbeitet, die kriegt das so überhaupt nicht hin. Soviel Stunden hat der Tag gar nicht.
Daher denk ich - weniger Regeln- einfach Leben- mit Spaß und Freude und einem Augenzwinkern. (klappt nicht täglich, klar aber als Maxime geht´s)
Wir sind alle Problemsucher heutzutage. (ich eingeschlossen)
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