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06. Feb 2015 Buch: Carrie
Carrie
Stephen King (Autor), Wolfgang Neuhaus (Übersetzer)
Wenn es die Personifizierung eines Außenseites gäbe, dann wäre das wohl die 16-jährige Carietta. Als Tochter einer religiösen Fanatikerin nimmt sie an nichts teil, was Jugendliche in ihrem Alter normalerweise bewegt – außer am Schulunterricht einer High School. Und selbst darum musste sie hart kämpfen, denn für ihre Mutter ist die Schule ein Ort der Sünde und Gefahr, und tatsächlich leidet Carrie täglich unter den gnadenlosen Hänseleien ihrer Mitschüler. Als sie eines Tages nach dem Sportunterricht plötzlich zum ersten Mal ihre Periode bekommt, ahnungslos ob des Vorgangs an sich und vor den Augen ihrer Klassenkameradinnen, eskaliert die Situation und lässt Carries telekinetische Kräfte erwachen.
Hm-hm. So sehr ich King und seine Art, Menschliches (und all das dazwischen) zu zeichnen, schätze: Carrie hat mir nicht wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird ständig von allerlei Zeitungsberichten, Zeugenaussagen und Gerichtsprotokollen unterbrochen, die allesamt das große, blutige Finale der Geschichte analysieren, kaum authentisch wirken und schlichtweg den Eindruck machen, als hätte jemand eine etwas zu lang geratene Kurzgeschichte tierisch aufblasen müssen, um sie bei einem Verlag platziert zu bekommen. Und exakt so war es dann wohl auch, wie wir im Nachwort erfahren dürfen.
Tatsächlich machte mir die Fixierung auf sein schreckliches Ende das Buch besonders madig. Sie nahm Cariettas Weg dorthin sein ganzes Gewicht und ihrem Leid seine Bedeutung – und ich hätte durchaus lieber die etwas zu lang geratene Kurzgeschichte gelesen und mich von dem gruseln lassen, was Mütter ihren Töchtern aus religiösen Gründen anzutun bereit sind.
Stephen King (Wolfgang Neuhaus): Carrie
Bastei Lübbe AG • Pakerback • 320 Seiten • € 9,99
ISBN-13: 978-3404169580
Buchcover: © 2013 Bastei Lübbe AG